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Donnerstag, 9. Mai 2013

199 Tage unterwegs – wir kommen nach Hause


Heute ist es genau 199 Tage her seit wir zu unserer Reise aufgebrochen sind. Am 22. Oktober sind wir losgezogen um die Welt (oder zu mindestens einige Teile davon) für uns zu entdecken.  Unser Weg hat uns durch 11 Staaten geführt, wir haben unzählige Eindrücke gesammelt, Freundschaften geknüpft und auch das eine oder andere Abenteuer bestanden.
Und jetzt – 199 Tage später - geht dieses Abenteuer zu Ende, wir sitzen gerade in Dubai am Flughafen und warten auf unseren nächsten/letzten Flug zurück nach Wien.  Das Ende der Reise kommt schon ein wenig schneller als erwartet, die letzten Wochen sind viel zu schnell vergangen. Natürlich freuen wir uns wieder aufs nach Hause kommen, insbesondere auf unsere Freunde und Familien, aber auch auf die „eigenen 4 Wände“. Das permanente Reisen ist doch ganz schön aufwendig und anstrengend.
Ob unser Fernweh dauerhaft geheilt ist darf aber bezweifelt werden, es gibt noch so viele Orte zu entdecken und  insbesondere die jetzt kennengelernte Art zu Reisen hat es uns sehr angetan.
Bevor wir aber beginnen in Nostalgie zu schwärmen, hier noch die Ereignisse der letzten Tage:


Bali - die Insel der Götter


Unsere Wahl für die letzten Tage fiel auf Bali, wir waren zwar beide schon dort, wollten uns die Insel aber ein wenig abseits der Touristenpfade ansehen. Ich glaube das dürfte uns auch gelungen sein. Unser erste Station war im Nordosten der Insel in Amed, ganz in der Nähe von Tulamben (vielen vom Tauchen bekannt) bevor wir weiter nach Lovina (Norden) und dann in den Süden nach Padang Padang / Uluwatu (heißt übersetzt soviel wie „der letzte Felsen“) gezogen sind. Die großen Touristenorte wie Ubud, Kuta und Denpasar haben wir ausgelassen- auch wenn auf Bali gerade Nebensaison ist, spielt es sich dort ziemlich ab. Dafür ist es umso leichter in den anderen Orten eine nette Unterkunft zu finden. So auch unser Bungalow in Lovina- am besten wir lassen die Fotos für sich sprechen!

Unsere Inselerkundungen haben wir vornehmlich mit dem Moped durchgeführt, während der Reise haben wir die Vorteile der Scooter ja zur Genüge kennengelernt. Für ein paar Euro am Tag erkauft man sich unendlich viel Flexibilität und Mobilität. So ausgerüstet waren unsere Erkundungstouren viel einfacher durchzuführen. Auf das eine oder andere Hindernis muss man dann aber doch immer wieder gefasst sein. Bei einem unserer Ausflüge in das balinesische Gebirge (bis zu 1.700 Metern) sind wir beim „Abstieg“ auf einem Weg gelandet, der vor einiger Zeit weggespült worden ist und noch nicht erneuert wurde. Der Weg war zwar auf der offiziellen Karte (naja – es war eher ein besserer Werbeflyer den wir vom Flughafen mitgenommen hatten) eingezeichnet und auch diverse Einheimische haben uns auch dorthin verwiesen, aber es war dann doch ein wenig überraschend so mitten im „Nichts“ zu stehen. An Umdrehen war nicht zu denken, der Weg war dermaßen steil, dass wir den Roller hätten schieben müssen. So sind wir dann einige km die ehemalige Straße hinunter gepoltert.
Wenn wir nicht gerade mit dem Moped irgendwelche Tempel, heiße Quellen oder Affenwälder erkundet haben, waren wir tauchen, surfen, haben Delfine beobachtet oder es uns sonst gut gehen lassen – das tägliche Highlight in Lovina war die abendliche Massage am Pool.
Nach unserer Rückkehr aus Bali verbrachten wir noch eine Nacht in Singapur bevor wir die Heimreise antraten.

Die letzte Nacht


Für unseren letzten Abend wollten wir uns etwas ganz Besonderes gönnen, sozusagen einen würdigen Abschluss für unserer Reise finden. Singapur ist auch der perfekte Platz für ausgefallene Möglichkeiten, wer genügend Kleingeld mitbringt kann hier vom Flugsimulator bis zum Flug in die Schwerelosigkeit so ziemlich alles unternehmen. Nach 6,5 Monaten teils sehr netter Hostels, teils hygienisch bedenklicher Hinterzimmer, fiel  unsere Wahl auf ein Zimmer im 40. Stock des Marina Bay Sands Hotel incl. Besuch des Infinity Pools. Unsere Residenz hatte gute 40 m2, ein Marmorbad mit getrennter Dusche und freistehender Badewanne (nach 3 Monaten asiatischer„WC Duschen“ eine echte Freude) und ein riesiges Panoramafenster, von dem aus wir den Ausblick auf die Skyline von Singapur mit ihren unzähligen Wolkenkratzern genießen konnte. Auch die abendliche Lasershow in der Bay hat sich von unserem Zimmer aus hervorragend beobachten lassen.  Das wahre Highlight war aber der Infinity Pool auf dem Dach! Über alle 3 Türme des Hotels erstreckt sich dieser ganz besondere Swimmingpool.  Er erstreckt sich bis an den Rand der Dachterrasse und man hat das Gefühl, in die Skyline hinschwimmen zu können. Wenn dann der Sonnenuntergang einsetzt und die ersten Hochhäuser beleuchtet werden, ergibt sich ein sehr stimmungsvolles Bild - genauso in der Früh beim Sonnenaufgang, für den wir extra um 5.45h aufgestanden sind.  Aber seht euch selbst die Bilder an! Auf das Hotel sind wir durch einen Eintrag im „1000 Places to see before you die“ gestoßen, eine Facebookseite auf die wir wiederum durch ein Buchgeschenk (danke Heidi!) während unserer Reisevorbereitungen gestoßen sind. Unser Abendessen haben wir dann noch im „Gardens at the Bay“ Treehouse, 50m über dem Grund mit Blick auf unser Hotel eingenommen – ein fantastischer und würdiger letzter Abend einer wundervollen Zeit!

Unsere Reise geht jetzt wirklich dem Ende zu, in wenigen Stunden werden wir in Wien landen und wieder in den Alltag zurückkehren. Wir freuen uns schon darauf, euch alle wiederzusehen und versichern, nicht mit Fotos und Geschichten zu geizen..... Bis bald!






Freitag, 3. Mai 2013

The final countdown...


Man (also eher wir) mag es gar nicht glauben, aber unsere Reise neigt sich dem Ende zu, in etwas weniger als einer Woche geht unser Flieger zurück nach Wien. Die Zeit ist echt wie im Flug vergangen... Doch bevor wir beginnen in Nostalgie zu schwärmen gibt es nochmals ein kurzes Update unserer Reise:

Post Laos

Nachdem sich unsere Reisegruppe in Vientiane ja zerschlagen hatte, haben wir – dank des Reiseroulettes - die Insel Ko Lanta in Thailand als nächstes Reiseziel auserkoren. Ko Lanta liegt im Südwesten von Thailand und ist eine der vielen Inseln, die von Krabi aus erreichbar sind.  Dieses Mal haben wir aus Zeitgründen den Flieger anstatt eines Buses genommen. Die Anreise war dementsprechend unspektakulär. Eine Nacht verbrachten wir in Krabi, bevor wir mit einem Minivan in Ko Lanta ankamen. Mit unserer ersten Unterkunft auf Ko Lanta hatten wir echt einen Glücksgriff getan: Ein sehr hübscher Bungalow mit jeglichem Komfort direkt am Meer, besser ging es nicht. Vor der Türe war dann auch noch ein super Strand mit einigen Lokalen und Massagemöglichkeiten, die wir hinreichend genutzt haben.
Leider mussten wir unsere Unterkunft nach 3 Nächten wegen Überbuchung verlassen und weiterziehen, fanden aber glücklicher Weise einige Kilometer weiter im Süden eine nicht minder hübsche Unterkunft.
Auch haben wir  hier das Wasserfest (Ende der Trockenzeit) Songkran mitfeiern dürfen. An bis zu 3 Tagen darf dabei alles nass gemacht werden, was sich bewegt. Also so wirklich nass – nach einer 5 Minuten TukTuk Fahrt waren wir bis auf die Knochen durchweicht. Da wird nicht mit Spritzpistolen hantiert, sondern da wird der Inhalt ganzer Wassertonnen verspritzt. Die Leute positionieren sich am Straßenrand und schütten auf die Vorbeigehenden oder –fahrenden geballte Wasserladungen, im Gegenzug haben viele Pick Ups mehrere Wassertonnen geladen und revanchieren sich mit „kärcherartigen“ Gerätschaften. Auf Ko Lanta wird zum Glück nur an einem Tag gefeiert - vorsichtshalber wurde uns an diesem Tag von unserer fürsorglichen Vermieterin das Moped entzogen – und gut war es! Wir halten das für eine ganz wundervolle Tradition und überlegen schon, wie man diese an heißen Tagen in Österreich zur Anwendung bringen könnte... im Sinne des interkulturellen Austausches werden wir vielleicht eine Selbstschusswasserspritzpistolenanlage am Balkon montieren!
Des weiteren stand das übliche Inselprogramm an: Tauchen, mit einem Moped die Gegend erkunden, Massagen, Malaria /Denguefieber Tests beim Arzt machen, usw.
Jaja, keine Panik, wir beide hatten nacheinander ein wenig Fieber und haben sicherheitshalber (Laos ist ja ein Malariarisikogebiet) einen Test machen lassen – zum Glück war alles gut und wir dürften uns nur einen Virus eingefangen haben.

Nachdem das Grenzgebiet zwischen Malaysien und Thailand immer wieder von separatistischen Akten in Form von Bombenanschlägen heimgesucht wird, wollten wir nicht am Festland Richtung Süden weiterreisen. Die Alternative via Fähre nach Malaysien zu reisen haben wir dann aufgrund der eher ungewissen Reisezeiten (wird eine Fähre fahren,  wie lange wird es dauern, wie schlimm wird der Seegang) auch fallen gelassen und uns mit dem Flugzeug nach Kuala Lumpur begeben. Air Asia sei Dank sind die Flüge ja sehr günstig in dieser Gegend. Also ging es wieder zurück nach Krabi und dann weiter nach KL.

Kuala Lumpur

Wer hofft in SO-Asien ein Schnäppchen bei elektronischen Geräten zu ergattern, dem darf beschieden werden – nein, leider, die Sachen kosten hier genauso viel oder sogar mehr als in Wien. Wir haben das anhand von mehreren für Weltreisende essentiellen Gadgets verglichen. Dass es hier aber ein Einkaufzentrum nur für elektronische Spielerein gibt, hat uns trotzdem beeindruckt.
Natürlich dürfen an dieser Stelle die anderen Sehenswürdigkeiten nicht unerwähnt bleiben: Buta Caves, Little India (man fühlt sich in einen Bollywoodfilm versetzt), Chinatown, Petronas Tower, usw. - alles haben wir besucht und können davon bei Bedarf ausführlich berichten.

Nach 3 Tagen sind wir dann aber weiter Richtung Süden nach Melaka, einer alten Kolonialstadt, aufgebrochen – dieses Mal wieder ganz im traditionellen Stil per Bus. Es ist schon sagenhaft, wenn man sich so fortbewegt, was man da so alles erlebt. Also zuerst der Busbahnhof in KL: dieser gleicht eher einem Flughafen denn einem Busbahnhof. Zur Abfahrt gibt es eigene Terminals wo man, genauso wie am Flughafen, mit einem auf seinen Namen ausgestellten Ticket (incl. Platznummer) zum Einsteigen in den Bus aufgerufen wird.
Oder in Melaka, wo man aus dem Bus aussteigt und schon 10 Leute auf einen einstürmen um Ihr Hotel anzupreisen und das sind dann nicht mal die schlechtesten Unterkünfte.

Melaka selbst versprüht den Charme einer ehemaligen Kolonialstadt (ist ja auch eine). Überall gibt es Kirchen und traditionelle Bauten. Mit dem Boot kann man einen der künstlich angelegten Kanäle entlangfahren und dabei die Stadt mit all Ihren Eigenheiten bewundern. In Melaka haben wir dann noch zufällig eine Reisebekanntschaft von Kuala Lumpur wiedergetroffen – die Welt ist doch ein Dorf!

Singapur...

ist ein Stadtstaat an der südlichen Grenze von Malaysien. Die Busfahrt von Melaka nach Singapur ist eher unspektakulär, dafür ist der Grenzübergang ein Erlebnis. Man kommt gleichzeitig mit 20 anderen Bussen und hunderten Autos an einem riesigen Terminal an, muss all seine Sachen nehmen und zur „Ausreise“ schleppen, auf der anderen Seite wieder seinen Bus finden(die wahre Challenge!) und alles einladen. Dann geht’s einen knappen Kilometer bis zur Einreise nach Singapur wo sich diese Prozedur nochmals wiederholt. Die gesamte Aktion ist dermaßen straff organisiert, dass d
er gesamte Grenzübertritt kaum 20 Minuten für den gesamten Bus dauert  -  einfach Rekord, und dass, obwohl wir beide noch eine extra Kontrolle durch die Drogenpolizei von Singapur durchlaufen durften!
Singapur selbst gibt sich als moderne Stadt mit einem großen U-Bahn Netz. Der Weg von der Bushaltestelle zu unserer Unterkunft hätte Luftlinie wahrscheinlich 500 Meter betragen, durch das umfangreiche U-Bahnnetz mussten wir aber noch eine 45 minütige Fahrt incl. Umstieg in Kauf nehmen. Auch in Singapur gilt das Selbe wie in KL – Elektronik ist nicht billiger als in Wien.
Ursprünglich war geplant aus Singapur nach Wien zurückzufliegen, allerdings hatten wir bei unserer Ankunft noch gut 12 Tage Zeit bis zu unserem Abreisetermin. Singapur ist zwar recht kurzweilig, aber 12 Tage wollten wir dann doch nicht hier verbringen.
Ein kurzer Blick in den „Skyscanner“ (eine Flugpreissuchmaschine) zeigte uns, dass es unzählige günstige Flüge von Singapur aus gibt. Naja günstig und zum Teil mit Fluglinien, mit denen wir lieber nicht fliegen wollten. Einer der günstigsten Anbieter war Lion Air, jene Fluggesellschaft die vor knapp 2 Wochen auf Bali eine gröbere Bruchlandung hingelegt hat. Wobei Bali schon ein gutes Stichwort in diesem Zusammenhang war, Air Asia fliegt dort nämlich auch hin, gleich 4x am Tag... Jetzt ratet mal, wo wir die letzten Tage unserer Reise verbringen...







Samstag, 20. April 2013

Sabaidee!


So grüßt man hier in Laos. Und dies sogar sehr oft und sehr freundlich. Im Vergleich zu ihren Nachbarn den Thailändern und Vietnamesen sind die Laoten besonders freundlich und entspannt. Ein lokales Sprichwort beschreibt diesen Sachverhalt wie folgt:
„Die Tahiländer pflanzen den Reis, die Vietnamesen und Kambodschaner sehen ihm beim Wachsen zu, während die Laoten dem Reis beim Wachsen zuhören.“ Zu viel Arbeit schadet dem Karma...
Waren an unseren vorherigen Stationen harte Preisverhandlungen an der Tagesordnung, so geht es hier ein wenig gemächlicher zu. Bevor sich ein Laote zu einem Deal, der ihm nicht behagt, hinreißen lässt, lehnt er das Geschäft eher ab. Unsere „Reisegruppe“, die sich beim Grenzübertritt nach Laos gebildet hat, durfte das auch gleich hautnah erleben: Ein italienischer Mitreisender wollte für unsere Bootsfahrt unbedingt eine Preisminderung um weitere 10.000 kip (1€) noch heraushandeln und versuchte, den Kapitän mit wilden Gesten und rüden Worten dazu zu bewegen (ganz so wie es in Vietnam Sitte ist)– der Kapitän blieb jedoch ganz ruhig und auf die italienische Androhung, wir würden halt einen Bus stattdessen nehmen, meinte er in aller Ruhe: „Ok, Good Bye!“. Wir hab
en dann doch die 10.000 mehr bezahlt und eine wunderschöne Bootsfahrt über den Nam Ou genossen...
Auch auf unserem Weg nach Luang Prabang (dem ehemaligen Königssitz) im lokalen Mini Van wollten wir den Fahrer dazu bewegen, uns im Zentrum abzusetzen und nicht beim Busbahnhof – wir waren die einzigen Fahrgäste (und mussten quasi durch das Zentrum hindurchgefahren auf unserem Weg zum Busbahnhof) – keine Chance.
In Vietnam hätte man lange und laut verhandelt und sich dann irgendwann geeinigt, nicht so in Laos, hier geht alles ein wenig gemächlicher zu. Dafür wird man aber auch nicht andauern über den Tisch gezogen, die Preise sind realistisch und man kann noch bis zu 30% Rabatt verhandeln - zum Vergleich: in Thailand / Vietnam waren es bis zu 95% des ursprünglichen Preises keine Seltenheit.

Luang Prabang 

In der ehemaligen Königsstadt geht es ebenfalls sehr beschaulich zu. Die meisten Touristen hier sind Backpacker, „Pauschaltouristen“ verirren sich hier eher selten her.
Alles in Allem ist die Stadt „noch“ sehr ruhig. Es gibt einen sehr netten Night Market (dazu wird ab 5 pm die Hauptstraße gesperrt), eine Bücherei, den Königspalast bzw. das Nationalmuseum  und einen kleinen Hügel mit einem Tempel von dem sich wunderbar der Sonnenuntergang über den Mekong beobachten lässt.  Darüber hinaus noch ein Schwimmbad (wird von einem Franzosen betrieben und erinnert ein wenig an St. Tropez) und Utopia – die angesagteste Bar im ganzen Land. Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang ist, dass alle Bars spätestens um 11 Uhr schließen (müssen), wer also lange fortgehen möchte wird hier enttäuscht werden.
Einen Abend haben wir bei „Big brother mouse“ verbracht, eine Einrichtung, bei der Touristen mit Einheimischen zusammenkommen um sich zu unterhalten. Beide Seiten profitieren davon, die Laoten verbessern ihr Englisch und die Touristen bekommen im Gegenzug einen Einblick in die lokalen Sitten und Gebräuche. Dieses Projekt dürfte aber hauptsächlich von weiblichen Touristen besucht werden – Bernhard wurde dort fast belagert und konnte sich vor Gesprächspartnern kaum retten. Wir fanden das ganze eine sensationelle Idee und die Gespräche waren sehr interessant!
In der Umgebung von Luang Prabang gibt es noch einige sehenswerte „Things to do“, die wir natürlich auch besucht haben. Bei den Wasserfällen kann man sich mit Lianen wie Tarzan ins Wasser stürzen, bzw. für die ganz Mutigen auch direkt einen Wasserfall hinunterspringen. Wir haben das natürlich beide sofort gemacht und gefilmt, leider sind die Bilder von Conny irgendwo verloren gegangen, daher kann diese Heldentat nur von Bernhard überliefert werden ;) Jedenfalls eine willkommene Erfrischung bei 40 Grad im Schatten.
Die 2te Attraktion in der Gegend ist ein Mahout Camp. Dabei verbringt man einen Tag mit ehemaligen Arbeitselefanten und lernt diese zu pflegen, füttern und zu reiten. Der krönende Abschluss ist, mit seinem Elefanten in den Fluss zum Waschen zu reiten – ohne Sattel o.ä.. Wenn man so auf dem Elefanten durc
h das kleine Dorf trabt, fühlt man sich schon ein wenig wie der König der Welt. Die Tiere waren auch darauf trainiert, sich im Wasser mal ganz fest zu schütteln – was uns natürlich vorher nicht gesagt wurde und zu eleganten Wasserlandungen von uns Touristen geführt hat.
Kulinarisch hat uns Luang Prabang auch wieder sehr verwöhnt, an jeder Ecke gibt es kleine Stände an denen frische Fruchtsäfte gemacht werden. Dazu haben die Verkäuferinnen Plastikbecher mit den zu mischenden Früchten aufgestellt. Man sucht sich eine passende Kombination aus - und schwupps - verwandelt die nette Dame den Inhalt in einen Fruchtshake.
Unser Abendessen haben wir zumeist bei einem der zahllosen vegetarischen Buffets gleich neben dem Nightmarket eingenommen. Für umgerechnet 1€ bekommt man einen großen Teller und kann sich diesen mit vegetarischen Leckereien aber so richtig auftürmen. Anschließend wird das ganze noch in einer Pfanne erhitzt und fertig ist das Abendessen.

Vang Vieng

Unsere nächste Station war Vang Vieng, einfach mit einer 4 stündigen Minivan Fahrt zu erreichen. Vang Vieng ist, bzw. war, die inoffizielle Partyhauptstadt von Laos, besonders bekannt fürs Tubing. Beim Tubing fährt man zunächst mit einem TukTuk einige km flussaufwärts um sich anschließend in einem großen aufgeblasenen Reifen wieder bis zum Ausgangspunkt zurücktreiben zu lassen. Klingt lustig, ist es auch, besonders wenn gerade Regenzeit ist und der Fluss genügend Wasser führt um auch flott voran zukommen (Dauer ca. 1 h), wir waren zum Ende der Trockenzeit dort und haben knapp 4 Stunden benötigt.
Entlang des Flusses haben findige Laoten Bars eingerichtet und werfen den vorbeitreibenden Touristen Seile zu um diese an den Rand zu ziehen und ihnen den einen (oder anderen) Drink zu verabreichen. Und hier fängt dann auch das Problem schon an. Aufgrund des übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsums gab es hier im letzten Jahr 26 Todesfälle.  Die Leute sind an Stellen in
den Fluss gesprungen wo dieser nicht tief genug war, oder auch eingeschlafen und ertrunken – angeblich ist sogar der Sohn des ehemaligen Königs dort verunglückt. Die Laotische Regierung hat daraufhin einen Großteil der Bars gesperrt. Vang Vieng beweist überhaupt einen sehr spannenden Umgang mit Alkohol und Drogen. Man muss einmal wissen, dass man in den von uns bereisten asiatischen Ländern in jeder Touristenmetropole mehr oder weniger aufdringlich Dinge angeboten bekommt, von denen man besser die Hände lässt. Vang Vieng hat diesbezüglich aber den Vogel abgeschossen. Hier wird in einigen Restaurants nach dem Essen nicht die Rechnung sondern eine Karten für Drogen gereicht, zusätzlich kommt noch der hauseigene Dealer (ein „Westener“) vorbei um genau zu erklären, wie welches Produkt wirkt. Für uns war das ganze etwas spooky und aufdringlich, bei anderen kam es besser an... Es dürfte sich dabei aber um eine recht einträgliche Zusatzeinnahmequelle der laotischen Polizei handeln, denn für 500€ kann man sich anschließend vom Gefängnisaufenthalt freikaufen, wenn man erwischt wurde...
Neben diesen eher unerfreulichen Seiten gibt es aber auch sehr nette, naturbelassene Plätze. Abgesehen von den obligatorischen Höhlen haben wir auch noch eine Lagune zum Schwimmen besucht, welche mit dem Moped nach ca. 20 minütiger Fahrt zu erreichen war und kristallklares Wasser zum Planschen, die obligatorische Liane für die Mutigen und einen Beachvolleyballplatz zu bieten hatte.

Vientiane

Vang Vieng haben wir nach einigen Tagen verlassen um uns in die Hauptstadt Vientiane aufzumachen. Mittlerweile hatte ja eine Hitzewelle eingesetzt (bis zu 40 Grad) und so waren unsere Aktivitäten eher eingeschränkt. Uns war so heiß, dass wir unser Hauptaugenmerkt auf die Möglichkeit einer Abkühlung gelenkt hatten – alle die uns auch via Facebook folgen, können s

ich sicherlich an das Reiseroulette erinnern. Vientiane selbst ist wieder eine richtige Stadt, bzw. versucht eine zu werden. Überall ist man mit Bauarbeiten konfrontiert, die Uferpromenade des Mekong wurde erst vor gar nicht so langer Zeit fertiggestellt. Es fehlt hier ein wenig an Charme, nichts desto trotz gibt es nette Lokale, wieder einen Nightmarket (der aber nicht an den in Luang Prabang heranreicht) und einige Möglichkeiten sich massieren zu lassen (die wir ausgiebig genutzt haben). Bevor sich unsere Reisegruppe hier endgültig zerschlagen hat, waren wir aber noch einmal gemeinsam in einer der unzähligen Roof Top Bars mit Ausblick auf den Mekong gemeinsam essen.

Von hier an waren wir wieder auf uns alleine gestellt.....

Mittwoch, 3. April 2013

Der Norden von Vietnam

Ganz dem Osterbrauch entsprechend verstecken wir Euch einen kleinen Reisebericht hier im Internet, wir hoffen die Suche ist nicht allzu schwer. Wir wünschen unseren Lesern ein verspätetes Happy Easter!

Nach unserer Easyrider Tour haben wir einmal einige Tage Erholung benötigt. Die 6 Tage auf dem Motorrad haben doch so einige Spuren hinterlassen. Wer das Video gesehen hat wird sicher verstehen, dass wir uns auf eine richtige Dusche und ein gutes Bett so richtig gefreut haben. Die Unterkünfte waren ja in diesen 6 Tagen sehr „basic“ (Mit Schaudern denken wir an das ehemalige „kommunistische Hotel“ zurück) – dennoch bleibt die Tour das beste Erlebnis unserer Vietnamreise!

Hoi An ist für ein paar Tage Entspannung genau der richtige Ort. Gut erschlossen aber nicht überlaufen. Wir haben hier Tobias, eine Reisebekanntschaft aus Da Lat, wieder getroffen. Gemeinsam sind wir durch die Straßen, Märkte und Cafés gezogen. In der Markthalle haben wir uns über „Cao Lau“ getraut, einer Variation der in Vietnam so typischen Pho Suppe. Auch einen Kochkurs hat Bernhard hier absolviert. 
Das besondere an Hoi An sind aber die unzähligen Schneider. An jeder Ecke kann man sich Kleider und Anzüge nach Maß schneidern lassen. Bernhard hat das dann auch gleich ausprobiert und sich 2 Anzüge bestellt. Nach der ersten Anprobe waren wir beide dermaßen begeistert, dass gleich ein 3ter Anzug geordert wurde. Das Ergebnis kann dann ab Juni in Wien bewundert werden. Wir haben die Anzüge und diverse andere Sachen gleich per Post nach Hause geschickt - 16 kg in Summe. Conny ist aber auch nicht leer ausgegangen und hat sich eine wunderschöne Jacke schneidern lassen. 

Hanoi

Von Hoi An sind wir nach Hanoi geflogen. Eine weitere Busreise wollten wir für diese Strecke vermeiden, 10 Stunden wärens gewesen. Aber der Nachtbus zählt in Vietnam nicht zu den sichersten Fortbewegungsmitteln (Vietnam hat eine der höchsten Verkehrsunfallraten und diverse andere Traveller berichteten uns von Vorfällen), und der Zug hätte im Gegensatz zum Flug kaum einen Preisunterschied geboten, dazu kommt eine große Zeitersparnis zu Gunsten des Fluges: 16 zu 1 Stunde. 
Hanoi ist wieder einmal eine große Stadt, mit all Ihren Vor- und Nachteilen. Für die erste Nacht hatten wir in einem echt tollen Hotel ein günstiges Zimmer bekommen, leider waren wir aber nicht die Einzigen darin. Wir mussten uns das Zimmer mit einer Mäusefamilie teilen. Naja, nach einer eher unruhigen Nacht haben wir uns dann ein anderes Zimmer gesucht. In Hanoi selbst gibt es wieder einige Besonderheiten zu besuchen, unter anderem das Ho Chi Minh Mausoleum, ein „Waterpuppet“ Theater oder auch das Frauenmuseum, um nur die 3 zu nennen, die wir persönlich ausprobiert haben. 
Man glaubt ja gar nicht wie viel Verehrung hier dem ehemaligen kommunistischen Führer Ho Chi Minh entgegengebracht wird. Um einen Blick auf den Einbalsamierten zu werfen muss man sich in einer ca. 1km langen Schlange eine gute Stunde lang anstellen. Vor und hinter uns waren ganze Busladungen an vietnamesischen Schulkindern, dazwischen noch einige Seniorgruppen, Touristen sind natürlich auch vertreten, aber eher unterrepräsentiert.  Hat man es dann bis ins Mausoleum geschafft, kann man eine Runde um den von einer Ehrengarde bewachten gläsernen Sarkophag gehen, bevor man an der anderen Seite wieder hinaus gebeten wird. Für uns hat dieser Kult ein wenig seltsam gewirkt, aber die Einheimischen nehmen das sehr ernst. Das Waterpuppet- Theater und auch das Frauenmuseum haben uns beide sehr positiv überrascht und sind jedenfalls sehenswert! Auch in Hanoi haben wir uns noch einmal mit Tobias getroffen (liebe Grüße an dieser Stelle!).

Halong Bay

Wenn man der Geschichte glauben darf, hat ein Drache mit seinem Schwanz einen Berg zertrümmert. Die Einzelteile dieses Berges sind dann ins Wasser gekullert und können heute als Halong Bay besucht werden. Wir haben dieses weitere Unesco-Weltkulturerbe im Rahmen einer geführten Tour aus kennengelernt. 
Unser 3tägiger Ausflug dorthin war sehr kurzweilig. Der erste Tag besteht aus Busanreise (bis Mittag) und anschließender Boot & Kajakfahrt sowie Höhlenbesichtigung. Warum sich dabei alle Boote in nur einer der vielen Buchten aufhalten hat sich uns nicht ganz erschlossen. Den 2ten Tag kann man dann entweder auf der Insel Cat Ba verbringen oder (so wie wir) mit dem Boot einige einsamere Buchten erkunden. Der 2te Tag hat uns verständlicher Weise viel besser gefallen als der Erste. Fährt man nämlich eine Bucht weiter, ist man schon alleine und kann die Szenerie der hoch aufragenden Felsen in vollen Zügen genießen. Am 3ten Tag ging es wieder zurück zum Bus und nach Hanoi.

Sapa – oder doch ganz etwas anderes....

Zurück in Hanoi war unser nächster Plan nach Sapa in den Norden aufzubrechen. In Sapa selbst soll es nette Trekking-Touren geben und auch der Besuch bei einheimischen Bergvölkern wird angeboten. Sapa kann man von Hanoi aus entweder per Bus oder Bahn erreichen.  Oder, wofür wir uns mehr erweichen konnten, in einer weiteren 6tägigen Motorradtour. Nachdem wir von unserer ersten Tour dermaßen begeistert waren, wollten wir die Chance nützen, nochmals das vietnamesische Hinterland ein wenig besser kennen zu lernen.
Zufällig waren Jane und Brian (die beiden Kanadier mit denen wir unseren ersten Trip gemacht hatten) auch in der Gegend und somit stand einem weiteren gemeinsamen Roadtrip nicht mehr viel im Weg.  Mit diesem Gedanken sind wir also losgezogen um uns einen passenden Guide zu suchen. Nach einigen Gesprächen haben wir auch einen scheinbar passenden gefunden. Unserer illustren Runde schloss sich auch noch spontan eine Schweizerin an, die wir in der Halong Bay kennengelernt haben.
Leider brachte dieser Guide in keinster Weise die Leistung, die wir von ihm erwartet und bei unserer letzten Tour mit Binh auch erlebt haben – daher mussten wir uns nach 2 Tagen von ihm trennen. Schade irgendwie.

So sind wir dann irgendwo in der Mitte zwischen Hanoi und Sapa in der Nähe der laotischen Grenze gestrandet. Brian und Jane sind mit ihrem Motorrad weitergezogen, unsere Schweizerin ist mit dem Bus zurück nach Hanoi gefahren und wir haben einmal einen Tag Pause gemacht.
Unsere Lust nach Sapa mit dem Bus weiterzufahren hielt sich in Grenzen und als mittlerweile eingefleischte Backpacker haben wir gelernt, aus jeder unerwarteten Situation das Beste zu machen. Und so machten wir uns auf in ein neues Abenteuer, das wir eigentlich so gar nicht auf unserem ursprünglichen Reiseplan hatten:

Laos

Mit dem Bus ging es zuerst nach Dien Bien Phu (dort einmal übernachten), um am nächsten Morgen gegen 5.30h in der Früh einen Minibus mit 20 Sitzen und 35 Mitreisenden zu besteigen und entlang von unasphaltierten Straßen zur Grenze geholpert zu werden. Vor der Einreise macht man noch einen H1N1(Vogelgrippe, wer sich erinnert!) Test (ein Grenzbeamter misst –gegen eine verpflichtende Spende - mit einer elektronischen Thermometerpistole deine Temperatur an der Stirn aus ca. 10cm Abstand) und bewirbt sich um ein Visum. Die Prozedur dauert für den gesamten Bus ca. 1 Stunde und schon geht es auf der laotischen Seite über eine neu asphaltierte Straße weiter in 4h bis nach Muang Khua.  Wer noch nie in Asien war kann sich gar nicht vorstellen wie unterhaltsam so eine 8-stündige Busfahrt sein kann. Dass es durch malerische Landschaften geht ist dabei nur ein kleiner Bonus. Viel spannender ist, was so alles in einen Minibus hineinpasst. Die personelle Überbeladung haben wir ja schon erwähnt, dazu kamen eine komplette Richtfunkanlage (2 Spiegel, Sende- & Empfangseinheit, Kabel und Mastschellen), die Getränkelieferungen für mehre Gaststätten am Weg, diverse Postpakete und noch zu guter Letzt: ein neues Moped! Ja, richtig, ein Moped wurde auf dem Dach des Buses transportiert und mitten im Nirgendwo ausgeliefert. Der Bus bleibt dazu mitten im Nichts auf einmal stehen, 2 Laoten warten bereits,  und es wird begonnen ein Moped vom Dach zu schieben.  Kurz noch einen Liter Sprit hinein und schon fährt das Moped davon. Das Ganze dauert ca. 15 Minuten, Dokumente oder so – Fehlanzeige.  
In Muang Khua haben wir dann gemeinsam mit einer netten Gruppe aus Italienern, Franzosen und Deutschen ein Boot organisiert, um den Fluss Nam Ou stromabwärts zu reisen. Mit einem schmalen Langboot geht es den Fluss entlang. Das Boot ist dabei so schmal, dass jedes Mal, wenn einer der Reisenden sein Gewicht verlagert, der Bootsführer sofort die restlichen Personen versetzt um das Boot im Gleichgewicht zu halten. Eigentlich wollten wir ja noch ein Stückchen weiterfahren, aber irgendwann meinte unser Kapitän: So es wird dunkel, wir werden einmal hierbleiben. Und tatsächlich hat er uns an einem sehr netten Fleckchen ausgelassen: Muang Ngoi Neua. 
Der Ort besteht aus einigen Guesthouses, Riverfront-Restaurants und Fischern, und man könnte direkt den Eindruck bekommen, in der Zeit zurückgereist zu sein. Strom gibt es nur für 2-3 Stunden am Tag von Generatoren, danach gibt es Kerzenlicht in den Lokalen, an Internet ist nicht zu denken. Wobei wir wohl unter den letzten Reisenden waren, die das Dorf so erleben durften, denn eine Zufahrtsstraße zu dem Ort ist gerade am entstehen und eine Stromleitung soll auch demnächst kommen. Wir konnten bereits beobachten, wie die Strommasten aufgestellt wurden. Ganz entgegen unseren Befürchtungen mussten wir in dem idyllisches Dorf direkt am Nam Ou auf keine westlichen Annehmlichkeiten verzichten und haben einen wunderschönen Holzbungalow bezogen (es gab sogar Warmwasser). Die Zeit vertreibt man sich hier mit Höhlenbesuchen oder ausgedehnten Spaziergängen zu den Nachbardörfern.
Uns hat es dann so gut gefallen, dass wir ganze 3 Tage geblieben sind, bevor wir Richtung Luang Prabang weiterreisten. Zuerst wieder mit dem Boot Richtung Süden nach Nong Kiau und dann weiter mit dem Bus.

Zur Zeit sind wir ein wenig planlos, eigentlich ist Laos gar nicht an unserer Reiseroute gelegen, aber die letzten Tage haben uns so gut gefallen, dass wir sicherlich noch ein wenig hier bleiben werden. Aber das ist eine andere Geschichte...

Donnerstag, 14. März 2013

Good morning Vietnam!


Die Resonanz auf unser Gewinnspiel war... unerwartet. Trotz verlängertem Redaktionsschluss haben wir zu unserem letzten Blogeintrag keinen einzigen Kommentar erhalten und können somit auch keinen Gewinner für das thailändische Abendmenü bekanntgeben. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.

Die Reise nach und in Vietnam

Im Gegensatz zur Einreise war die Ausreise aus Kambodscha völlig unproblematisch.  Das Visa für Vietnam und den Bus nach Saigon haben wir uns in Phnom Penh durch unser Guesthouse organisieren lassen, für die Fahrt nach Saigon haben wir knapp 8 Stunden benötigt.
Unsere Ausreise aus Kambodscha war an dem Tag, an dem die Oscars vergeben wurden. Ob da nun eine Zusammenhang besteht oder nicht, aber im Bus wurde uns der aktuelle Film von Tarantino: „Django unchained“ in Englisch mit kambodschanischen Untertiteln vorgespielt.

Ho Chi Minh City– Saigon

Wenn man hier ankommt, merkt man erst wie verschlafen Kambodscha ist. Saigon ist eine mehr als lebhafte Stadt, an den Straßenverkehr muss man sich erst einmal gewöhnen. Hier dürften folgende Regeln gelten: Grün = Ich kann fahren; Gelb = Ich kann fahren, Rot = Ich kann immer noch fahren. Zweite Regel: der Stärkere hat Vorrang. Wohl auch deshalb fühlt man sich als Fußgänger besonders bedroht. Ganz nach dem Motto „alles fließt“ bewegen sich die Verkehrsteilnehmer, zumeist Mopeds, in einem Chaos, dass für einen Außenstehenden nicht zu durchschauen ist. Unsere ersten Erkundungen von Ho Chi Minh City haben wir dann auf einer Tour unter fachkundiger Führung von 2 einheimischen Studentinnen auf einem solchen Moped absolviert. Einen ganzen Abend lang haben uns die Beiden durch den Großstadtdschungel chauffiert, interessante Hintergrundinfos vermittelt und zu einem richtig einheimischen Essen ausgeführt. Wenn man einmal in den Verkehr eingetaucht ist und die „normalen“ Straßenverkehrsregeln beiseite lässt (Ampeln, Straßenmarkeirungen, Einbahnen, Vorrangregeln) ist dann alles halb so wild. Selber fahren haben wir uns dann aber doch noch nicht getraut, diesen Versuch haben wir aber ein wenig später nachgeholt.
Ansonsten sind neben den üblichen Märkten in Saigon besonders die Roof Top Bars zu erwähnen. Von denen gibt es hier unzählige in jeder Preisklasse. Bei manchen gibt es auch Kleidungsvorschriften – die wir selbst mit unserer mitgebrachten „Abendgarderobe“ nicht erfüllen würden. Wir haben dann aber doch eine sehr nette legere Variante gefunden und bei herrlichem Ausblick Sonnenuntergänge mit kühlen Drinks genossen und auch ganz hervorragend gegessen.
Besonderes Augenmerk wird in der Stadt auf die jüngere Geschichte von Vietnam gelegt, speziell auf den „amerikanischen Aggressoren Krieg“ aka Vietnamkrieg. Im War Museum und dem Wiedervereinigungspalast kann man sich die Geschichte aus kommunistischer Sicht darlegen lassen.  In diesem Zusammenhang wird Ho Chi Minh (Uncle Ho, wie er hier liebevoll genannt wird) als besonderer Held bis heute verehrt und ist in Vietnam durch Statuen und Bilder omnipräsent.
Ach ja, der französische postkoloniale Einfluss darf auch nicht unerwähnt bleiben: Notre Dame – Post Office – Opera House und Baguette.

Rund um Saigon

Von Saigon aus gibt es 2 Touren, die man als Tourist absolviert haben sollte: Mekong Delta und ChuChi Tunneln. Beide Events kann man in Saigon an jeder Ecke für ein par $ buchen. Dementsprechend sind diese Touren auch durchorganisiert. Wir haben uns trotzdem dafür entschieden -  die Details der Mekongdeltatour lassen wir hier einmal aus (Stichwort Kaffeefahrt), aber vom dabei absolvierten „Homestay“ wollen wir ein wenig berichten: Diese Form der Unterbringung ist in Vietnam recht weit verbreitet, man kommt dabei als Gast bei einer Familie unter und verbringt gemeinsame Zeit. Auch wenn diese Option im Mekongdelta nur von Wenigen genutzt wird, haben wir uns dafür entschieden und konnten noch ein niederländisches Paar aus unserer Gruppe überzeugen, ebenfalls teilzunehmen. Unser Bus setzte uns dabei mitten in der Steppe, wo wir von einigen Kindern erwartet wurden, ab. Während der Bus sich mit den anderen Gästen Richtung Hotel davon machte, wurden wir mitsamt Gepäck auf einen Fußmarsch durch das Gebüsch geschickt. Nach ca. 15 min. Wanderung erreichten wir unsere Gastfamilie und deren Heim. Ein sehr spannender Abend, an dem wir einige Barrieren beim Kochen, Essen, Kommunizieren und Schlafen überwunden haben! Wir hatten vor allem viel Spaß mit den Kindern, die noch am besten English konnten. Am nächsten Morgen ging es dann per pedes Richtung Mekong, wo wir von einem Boot abgeholt wurden und die restlichen mitreisenden Touristen wieder trafen. Trotz diverser Sprachbarrieren war unser Homestay eine spannende und sehr schöne Erfahrung – so nahe kommt man an das Leben einer vietnamesischen Familie als Tourist selten heran. Sollten wir noch einmal die Gelegenheit dazu haben, würden wir aber gern länger bei einer Familie bleiben, da ein Abend zu kurz ist, um wirklichen Kontakt herzustellen.

ChuChi Tunnel

Die zweite Tour, die man aus Saigon absolvieren muss, sind die ChuChi Tunnelanlagen die von den Vietcongs während des Krieges angelegt und genutzt wurden. Es ist schon sehr beeindruckend, mit welchen Fertigkeiten die Leute sich hier einen strategischen Vorteil herausgearbeitet haben. Die Anlagen sind zum Teil freigelegt, bzw. sind einige Tunnel auch „bekriechbar“ - sie sind so eng, dass man auf allen Vieren hindurchrobben muss.  Alleine die Tarnung der Eingänge war phänomenal. Man steht auf einer Wiese von ca. 4 x 4 Meter und hat keine Chance den Eingang zu erkennen. Auch dass es in den unterirdischen Küchen eigene Ableitungen aus Bambusrohren für den Rauch gab, die 20m von der eigentlichen Küche entfernt endeten, war sehr beeindruckend.
Ein wenig befremdlich hat auf uns die Möglichkeit mit Originalwaffen sowie Munition aus dem Vietnamkrieg „herumzuballern“ gewirkt.  In einem eigens dafür angelegten Gelände kann man Patronen erwerben und diese anschließend unter fachkundiger Anleitung abfeuern. Der Klang der Schüsse im Hintergrund sorgt jedoch bei allen Anderen während der gesamten Tour für echtes Kriegsfeeling.

Easy Rider

Von Saigon aus haben wir uns Richtung Norden mit dem Bus auf den Weg gemacht, die Küstenstädte Nha Trang und Mui Ne haben wir dabei ausgelassen. Unser nächster Stopp war Da Lat.
Da Lat liegt schon ein wenig im vietnamesischen Hochland, was anhand der deutlichen Abkühlung zu spüren ist. Nach der langen Zeit in der Hitze waren 20 Grad mal richtig frisch und angenehm. Da Lat, ein ehemaliger französischer Luftkurort, erinnert teilweise an Europa und wirkt weniger touristisch als Saigon. Hier haben wir auch unsere ersten eigenständischen Versuche hinsichtlich motorisierter Teilnahme am Straßenverkehr unternommen. Begonnen haben wir mit einer geführten Tagestour mit dem Moped: Dabei wurden wir mit neuen Eindrücken regelrecht überschüttet. Nicht nur, dass sich malerische Reisfelder mit Gebirgszügen abwechselten sondern auch der Besuch einer Seidenfarm (incl. Larven die wir gekostet haben), Elefantenwasserfall (heißt so weil sich dort in den Büschen wilde Elefanten herumtreiben), Essen bei einer buddhistischen Nonne, Besuch bei einem Bergvolk mit privater Weberei (incl. Preisverhandlungen für einen Ehemann: für Bernhard wurden 6 Wasserbüffel geboten, gar nicht so schlecht (Conny fand die Wasserbüffel dann aber nicht so praktisch für den Heimtransport und hat ihn dann doch lieber behalten)) standen auf dem Programm.
Hat man mal einen Tag auf dem Moped absolviert, dann wirkt der Verkehr auch gar nicht mehr so schlimm. In einem Anfall von Übermut haben wir uns dann zu einer Easy Rider Tour hinreißen lassen.
Easy Rider nennen sich hier jene Guides, die geführte Motorradtouren durch das vietnamesische Hinterland anbieten. Unsere Wahl fiel zunächst auf eine 3-Tages Tour nach Nha Trang. Mit dieser Entscheidung haben wir uns auf die Suche nach einem passenden Guide gemacht. Da man auf so einer Tour viel Zeit miteinander verbringt, sollte man doch gut zusammenpassen. Es hat dann einige Gespräche gedauert bis wir in „Binh Berliner“ einen passenden Guide gefunden hatten. Leider war Binh aber bereits für eine 6-tägige Tour nach Hoi An von einem kanadischen Paar gebucht. Kurze Rede - langer Sinn: Trotz Warnung des österreichischen Außenministeriums in Vietnam nicht selbst zu fahren, haben wir die 6-tägige Tour gebucht und uns den Kanadiern angeschlossen.
Und was soll ich sagen: es war einfach eines der genialsten Erlebnisse, die wir auf unserer Reise gemacht haben! Nachdem Bilder ja mehr als Worte sagen, haben wir ein kleines Tour-Video zusammengestellt: 
Passwort: easyrider


Wir wünschen Euch viel Vergnügen beim Ansehen.

Freitag, 22. Februar 2013

Von Tomb Raider und Indiana Jones


Wieder einmal ist es Zeit für einen kleinen Zwischenbericht unserer Reise. Zuletzt hatten wir uns ja aus dem Ferienparadies Boracay auf den Philippinen gemeldet. Die Rückreise nach Bangkok hat ohne Zwischenfälle geklappt und auch unser Treffen mit Hans hat ohne permanente „Handynutzung“ hervorragend funktioniert. Gemeinsam mit Hans haben wir in Bangkok den Asiatique Markt besucht, in Chinatown lustige Sachen gegessen und in der Riverviewbar im Dachgeschoss einen herrlichen Blick über die Stadt und ein Feuerwerk genossen. Hans ist dann weiter nach KohTao zu seinen ersten Tauchkursen aufgebrochen und wir haben uns Richtung Kambodscha auf den Weg gemacht.

Scharf – Schärfer – Thailändisches Curry

Zuvor habe ich (Bernhard) aber noch einen original thailändischen Kochkurs besucht. Ein sehr spannendes Erlebnis inkl. morgendlichem Einkauf der frischen Zutaten direkt am Markt mit lustigen und interessanten Informationen: Hühner werden bis auf den Kopf komplett verwertetet, also incl. Beine, Krallen, Haut und Federn.
Zurück in der Küche begannen dann die Vorbereitung der einzelnen Zutaten. An dieser Stelle möchte ich nur eine der vielen Erkenntnisse mit Euch teilen: Reis ist nicht gleich Reis. Sticky Rice, heller Reis, dunkler Reis, gedämpft oder gekocht, mit oder ohne vorhergegangener Wässerung..... Unter fachkundiger Anleitung wurden wir dann in die Geheimnisse der thailändischen Küche eingeweiht und durften uns selbst an einem 5 Gänge Menü probieren: PadThai, Frühlingsrollen, Massaman Curry, Fried Banana und Papaya Salat.
Leider kann Conny gar nicht bewerten wie gut mir die Speisen gelungen sind und so hoffe ich nur, dass ich mir alles Gelernte auch merken werde bis wir wieder zu Hause sind! Auf jeden Fall werde ich mich wenn wir wieder in Wien sind selbstständig an der thailändischen Küche probieren. Unter den besten Kommentaren zu diesem Blogeintrag verlosen wir eine Teilnahme an dieses Experiment – der/die Gewinner(inn) wird natürlich schriftlich verständigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Same Same but different

Der Weg von Thailand nach Kambodscha ist mit vielen Fallen für Touristen gepflastert. Die „handelsüblichen“ thailändischen Pauschalpakete versuchen auf der ca. 16 stündigen Reise ein Maximum an Geld aus den Touristen zu extrahieren. Wie so oft zeigte sich auch hier, dass der Zusammenhang zwischen vorab eingeholten Informationen und benötigten Barmitteln umgekehrt proportional ist – sprich: Je mehr man sich vorher informiert, desto weniger zahlt man. Wir haben uns diesmal für mehr Informationen entschieden – die man heutzutage via Internet ja recht leicht bekommt. So erfuhren wir, dass man die Reise auch auf eigene Faust schneller und billiger erledigen kann. Man fährt mit dem Bus aus Bangkok spätestens um 6h los, kommt gegen 11h im Grenzort an, lässt sich mit einem TukTuk zur Grenze bringen, verweigert jegliche Kontaktaufnahme von durchaus professionell und offiziell aussehenden kambodschanischen Visahändlern, reist aus Thailand zu Fuß aus, geht über die Grenzbrücke nach Kambodscha und holt sich dort ein Visum (Passfoto nicht vergessen). Dabei verweigert man mit energischem Kopfschütteln die Zahlung von 100 Baht Schmiergeld/Person und entfernt nach Erhalt des Visas den „weißen Punkt“ (das dürfte das Zeichen für „zahlte kein Schmiergeld – diese Person genau kontrollieren“) vom Pass und begibt sich zur Immigration. Anschließend geht es mit einem gratis Shuttle zum Busbahnhof von wo aus man sich entweder ein Taxi oder einen Bus nach Siem Reap nimmt. Ach ja, das Taxi zahlt man natürlich nicht vorab(weil sonst die Gefahr besteht, einfach irgendwo bzw. bei einem Guesthouse seiner Wahl aussteigen zu müssen) und es gibt einen Fixpreis . Und nach kaum 10 Stunden waren wir auch schon in Siem Reap angekommen, besser bekannt für die Tempelanlage Angkor Wat.

Gemeinsam mit einem Guide und TukTuk haben wir uns 3 Tage Zeit genommen um einen Teil der unzähligen Tempelanlagen zu erkunden. Unter anderem sind wir einmal um 5.00 in der Früh losgezogen um Angkor Wat im Sonnenaufgang zu sehen. Ob es sich gelohnt hat könnt Ihr ja anhand der Fotos selbst entscheiden. Neben Angkor Wat, der größten und eine der am besten erhaltenen Tempelanlagen, gibt es im Umfeld noch eine riesige Anzahl an weiteren Anlagen. Einige davon sind als Drehort von Tomb Raider bekannt – man fühlt sich aber auch sehr an Indiana Jones erinnert.  Leider sind die Tempelanlagen teilweise sehr beschädigt. Das ist einerseits auf ihr Alter und Umwelteinflüsse zurückzuführen, andererseits auf die wechselnden Religionen in dieser Region. Buddhismus und Hinduismus haben sich hier mehrfach abgewechselt und Ihre Spuren hinterlassen. Das Terrorregime Rote Khmer bzw. der Bürgerkrieg sowie diverse Plünderer haben dann den Rest erledigt. Zum Beispiel wurden von den meisten Buddhastatuen die Köpfe gestohlen. Dennoch bieten die Anlagen eine beeindruckende Zeitreise in längst vergangene Tage.

Ein Wort zur Küche

Auch in Kambodscha waren wir von der lokalen Küche sehr begeistert. Im Gegensatz zu Thailand verzichtet man hier nahezu auf jede Schärfe, steht aber an Geschmack und Vielfalt seinem Nachbarn Thailand in nichts nach. Besonders erwähnenswert ist –neben dem wunderbaren Khmer Curry - das Suppen-BBQ. Am Tisch steht dabei ein Gaskocher mit einem Suppentopf, in den man verschiedene Dinge vom Büffet hinein wirft: Fleisch, Fisch, Salat, Nudeln, Tofu, Mais usw. Sobald das Ganze zu brodeln anfängt, beginnt man zu essen, man fischt sich aus dem Topf, was einem gerade gefällt. Das Ganze geht dann solange bis man entweder satt oder die Suppe leer ist. Ein wenig vergleichbar mit unserem Fondue und sehr lecker!

Soziale Aspekte

Kambodscha ist eines der ärmsten Länder der  Welt, haben hier doch Krieg und Schrecken bis vor rund 15 Jahren gewütet. Auch dass Kambodscha von Landminen übersäht ist, ist hinreichend bekannt. Bis 2007 waren ca. 15% der Bevölkerung in Unfälle mit Landminen verwickelt. Die Armut ist hier auf Schritt und Tritt spürbar und sehr bewegend.
Umso bewundernswerter ist für uns die Idee von zwei Schweizern, die Jugendlichen, die in einem Heim aufgewachsen sind, eine Ausbildung in der Gastronomie zu ermöglichen und auf diese Weise ein Restaurant betreiben. Das umfassende Konzept bietet neben dem Ausbildungsplatz auch Wohnmöglichkeiten und eine Art „Ersatzfamilie“. Sehr gut haben wir auch die Idee empfunden, deren Trinkgeld zu sammeln und am Ende der Ausbildung als Startkapital den Jugendlichen „gebündelt“ mitzugeben. Wer mehr über das Projekt wissen möchte kann sich unter www.havencambodia.com informieren. Übrigens ist das Essen auch ganz hervorragend!

Eine Busfahrt....

Von Siem Reap nach Phnom Penh kann man entweder fliegen, mit dem Boot oder dem Bus reisen. Wir haben uns für letzteres entschieden. Die Busreise ist mit 5 US$ pro Person ja gerade noch in unserem Budget untergekommen. Ach ja, hier in Kambodscha wird eigentlich ausschließlich mit US$ bezahlt, es gibt auch noch die einheimische Währung Riel, aber diese wird nur für Kleinstbeträge (<1$) verwendet. Für die etwas mehr als 300 km lange Fahrt wird eine Reisezeit von 4-5 Stunden angegeben, tatsächlich haben wir aber rund 7 Stunden benötigt. Es gibt zwar eine fast durchgehend asphaltierte Straße, allerdings fahren dort so viele unterschiedliche Fahrzeuge (Mopeds mit Schweinen oder bis zu 6 Personen am Sozius, Lkws, Busse, Pferdekarren Fahrräder), sodass an ein flüssiges Vorankommen nicht zu denken ist. Als Draufgabe darf man sich dann im Bus mit diversen Bollywoodfilmen in atemberaubender Tonqualität, die nur durch die Lautstärke übertroffen wird, berieseln lassen. Die Einheimischen waren von den Darbietungen so begeistert, dass sie fast mitgesungen haben.

Killing Fields

Wer nach Phnom Penh kommt, für den ist ein Besuch der „Killing Fields“ ein Muss – auch wenn die Auseinandersetzung mit einem derart dunklen Kapitel, das zudem erst so kurz zurückliegt, wenig mit Urlaubsromantik zu tun hat. In Phnom Penh liegt eines der bekanntesten Killing Fields, Choeung Ek. Diese Felder, von denen es ca. 300 über das gesamte Land verstreut gab, wurden unter den Roten Khmer (um 1976) als Hinrichtungs- und Massengrabstätten verwendet – ähnlich den KZ´s im Dritten Reich. Wer hier hingebracht wurde, wurde umgehend eliminiert – allein auf diesem Killing Field waren es ca. 17.000 Menschen innerhalb von 4 Jahren. Dabei wurden Hieb und Stichwaffen zur Tötung eingesetzt um Munition für die Gewehre zu sparen – die Opfer wurden zudem in dem berüchtigten S21 Gefängnis (einer umgebauten High School) zuvor gefoltert. Besonders grausam ging man mit Babys und Kleinkindern um: diese wurden an den Beinen genommen und mehrmals mit dem Kopf gegen einen Baum geschleudert. An besagtem Baum wurden Spuren von Blut, Knochen und Gehirnmasse gefunden. Dieser Baum ist auch deshalb so erwähnenswert, da im Rahmen des Roten Khmer Tribunals einer der Hauptangeklagten seine Schuld beim Lokalaugenschein eben dieses Baumes erstmals eingestanden hat. Unter den Roten Khmer wurde ca. ¼ der kambodschanischen Bevölkerung ausgelöscht, insgesamt waren es ca. 2-3 Millionen Menschen.

Phnom Penh

Es gibt hier neben den für die Region üblichen Märkten und Tempeln noch den Königspalast zu bewundern. Kambodscha ist eine von aktuell 4 Wahlmonarchien auf der Welt. Der König wird dabei vom Thronrat auf Lebenszeit gewählt. Der letzte König ist im vergangen Herbst verstorben und wurde dieser Tage öffentlich beigesetzt. Ihm auf den Thron gefolgt ist sein Sohn, das aber schon vor einigen Jahren. Wer jetzt wissen will, welche anderen Länder noch eine Wahlmonarchie haben, braucht gar nicht so weit zu gehen um eine zu finden, wird doch auch dort demnächst ein neues Oberhaupt gewählt. Richtig geraten, es ist der Vatikan. Noch zu erwähnen sind die vereinigten arabischen Emirate und Malaysia.

Next Station

Wir werden noch einige Tage hier verweilen und uns die weiteren Sehenswürdigkeiten ansehen, bevor wir auf dem Landweg nach Vietnam aufbrechen. Ursprünglich wollten wir die Strecke mit dem Flugzeug zurücklegen, haben aber mittlerweile großen Gefallen an den Busreisen gefunden.