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Mittwoch, 21. November 2012

Grüße aus Mordor


Für Mittwoch den 21.11.2011 hatte ich (Bernhard) die Alpenüberquerung durch den Tangariro Nationalpark geplant. Die Strecke ist ca. 20 km lang und führt am Schicksalsberg aus HDR (Mt.Ngauruhoe) vorbei und zieht sich über einen Pass mit wunderbaren Seen zum Mt. Tongariro, einem Vulkan der zuletzt im August 2012 ausgebrochen war.

Die durchschnittliche Wanderzeit wird mit ca. 6,5 – 8 Stunden angegeben, dementsprechend früh geht es los. Ab 6.00 in der Früh werden die Wanderer aus den umliegenden Quartieren abgeholt und zum Ausgangspunkt gebracht.
Mein Bus ging zum Glück nicht so früh, ich musste erst um 7.30 aufbrechen.
Die Anreise dauerte ca. 1 Stunde und so bin ich gegen 8.30 losgezogen.

In der ersten Stunde geht man durch das Tal zum Fuße des Schicksalsbergs. Danach folgt der Anstieg, der sich serpentinenartig entlang der einprägsamen Vulkanlandschaft bis auf ein Hochplateau zieht um dort einen wunderbaren Ausblick auf mehrere Gebirgsseen, den Lake Taupo, den Nationalpark und nicht zuletzt den Schicksalsberg zu genießen. In diesem Bereich wurden auch die Filmaufnahmen für Mordor gedreht.
Vom Hochplateau aus geht es weiter über einen Sattel auf die anderen Seite zum Mt. Tongariro. Schon beim ersten  Anblick kann man die vulkanischen Aktivitäten erkennen, der Berg raucht aus allen Löchern.

An diesem Punkt hat man gerade ein wenig mehr als die Hälfte der Strecke zurückgelegt und beginnt mit dem Abstieg und hat noch ca. 2,5-3 Stunden Wanderzeit vor sich. Über die malerischen Hügel der Vulkanlandschaft (mit ganz eigener Vegetation)  geht es zu einer Schutzhütte auf der ein Ranger bereitwillig Auskunft über allesmögliche gibt. Unter anderem auch, dass der letzte Ausbruch des Vulkans im August stattgefunden hat.

Breaking News:

Keine 5 Minuten nach dem Verlassen der Schutzhütte (noch ca. 4 km vom Ende entfernt) passiert das Unvermutete – der Vulkan bricht aus und ich gerade einmal 500 Meter entfernt.
Mit einem lauten Knall schleuderte der Vulkan eine schwarze Aschewolke in die Luft, danach raucht und pfaucht er für weitere 1-2 Minuten und weißer Rauch steigt auf.
Die entstandene Wolke türmte sich in die Höhe und entfernte sich zum Glück vom Wanderweg.

Der Sicherheitshinweis des Busfahrers in der Früh (in case of an eruption take care of falling rocks and run) wirkt zu diesem Zeitpunkt eher wenig hilfreich, dennoch erfolgt der Abstieg im Eiltempo. Am Ende des Weges angekommen war die Zufahrtsstraße bereits durch die Polizei gesperrt. Dennoch konnte Conny mich nach kurzer Rücksprache abholen und wir konnten den Nationalpark unbeschadet verlassen. 





What a day!

1 Kommentar:

  1. Ich bin mir nicht sicher, ob "der Berg raucht aus allen Löchern" eine glückliche Formulierung ist. Spannende Sache jedenfalls und passiert einem sicher nicht sehr oft. Keep the blogposts coming!

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