Für Mittwoch den 21.11.2011 hatte ich (Bernhard) die Alpenüberquerung
durch den Tangariro Nationalpark geplant. Die Strecke ist ca. 20 km lang und führt
am Schicksalsberg aus HDR (Mt.Ngauruhoe) vorbei und zieht sich über einen Pass
mit wunderbaren Seen zum Mt. Tongariro, einem Vulkan der zuletzt im August 2012
ausgebrochen war.
Die durchschnittliche Wanderzeit wird mit ca. 6,5 – 8 Stunden
angegeben, dementsprechend früh geht es los. Ab 6.00 in der Früh werden die
Wanderer aus den umliegenden Quartieren abgeholt und zum Ausgangspunkt
gebracht.
Mein Bus ging zum Glück nicht so früh, ich musste erst um 7.30
aufbrechen.
Die Anreise dauerte ca. 1 Stunde und so bin ich gegen 8.30
losgezogen.
In der ersten Stunde geht man durch das Tal zum Fuße des
Schicksalsbergs. Danach folgt der Anstieg, der sich serpentinenartig entlang
der einprägsamen Vulkanlandschaft bis auf ein Hochplateau zieht um dort einen
wunderbaren Ausblick auf mehrere Gebirgsseen, den Lake Taupo, den Nationalpark
und nicht zuletzt den Schicksalsberg zu genießen. In diesem Bereich wurden auch
die Filmaufnahmen für Mordor gedreht.
Vom Hochplateau aus geht es weiter über einen Sattel auf die anderen
Seite zum Mt. Tongariro. Schon beim ersten Anblick kann man die vulkanischen Aktivitäten
erkennen, der Berg raucht aus allen Löchern.
An diesem Punkt hat man gerade ein wenig mehr als die Hälfte der
Strecke zurückgelegt und beginnt mit dem Abstieg und hat noch ca. 2,5-3 Stunden
Wanderzeit vor sich. Über die malerischen Hügel der Vulkanlandschaft (mit ganz
eigener Vegetation) geht es zu einer
Schutzhütte auf der ein Ranger bereitwillig Auskunft über allesmögliche gibt.
Unter anderem auch, dass der letzte Ausbruch des Vulkans im August
stattgefunden hat.
Breaking News:
Keine 5 Minuten nach dem Verlassen der Schutzhütte (noch ca. 4 km vom
Ende entfernt) passiert das Unvermutete – der Vulkan bricht aus und ich gerade
einmal 500 Meter entfernt.
Mit einem lauten Knall schleuderte der Vulkan eine schwarze
Aschewolke in die Luft, danach raucht und pfaucht er für weitere 1-2 Minuten
und weißer Rauch steigt auf.
Die entstandene Wolke türmte sich in die Höhe und entfernte sich zum
Glück vom Wanderweg.
Der Sicherheitshinweis des Busfahrers in der Früh (in case of an
eruption take care of falling rocks and run) wirkt zu diesem Zeitpunkt eher
wenig hilfreich, dennoch erfolgt der Abstieg im Eiltempo. Am Ende des Weges
angekommen war die Zufahrtsstraße bereits durch die Polizei gesperrt. Dennoch
konnte Conny mich nach kurzer Rücksprache abholen und wir konnten den
Nationalpark unbeschadet verlassen.
What a day!
Ich bin mir nicht sicher, ob "der Berg raucht aus allen Löchern" eine glückliche Formulierung ist. Spannende Sache jedenfalls und passiert einem sicher nicht sehr oft. Keep the blogposts coming!
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