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Freitag, 22. Februar 2013

Von Tomb Raider und Indiana Jones


Wieder einmal ist es Zeit für einen kleinen Zwischenbericht unserer Reise. Zuletzt hatten wir uns ja aus dem Ferienparadies Boracay auf den Philippinen gemeldet. Die Rückreise nach Bangkok hat ohne Zwischenfälle geklappt und auch unser Treffen mit Hans hat ohne permanente „Handynutzung“ hervorragend funktioniert. Gemeinsam mit Hans haben wir in Bangkok den Asiatique Markt besucht, in Chinatown lustige Sachen gegessen und in der Riverviewbar im Dachgeschoss einen herrlichen Blick über die Stadt und ein Feuerwerk genossen. Hans ist dann weiter nach KohTao zu seinen ersten Tauchkursen aufgebrochen und wir haben uns Richtung Kambodscha auf den Weg gemacht.

Scharf – Schärfer – Thailändisches Curry

Zuvor habe ich (Bernhard) aber noch einen original thailändischen Kochkurs besucht. Ein sehr spannendes Erlebnis inkl. morgendlichem Einkauf der frischen Zutaten direkt am Markt mit lustigen und interessanten Informationen: Hühner werden bis auf den Kopf komplett verwertetet, also incl. Beine, Krallen, Haut und Federn.
Zurück in der Küche begannen dann die Vorbereitung der einzelnen Zutaten. An dieser Stelle möchte ich nur eine der vielen Erkenntnisse mit Euch teilen: Reis ist nicht gleich Reis. Sticky Rice, heller Reis, dunkler Reis, gedämpft oder gekocht, mit oder ohne vorhergegangener Wässerung..... Unter fachkundiger Anleitung wurden wir dann in die Geheimnisse der thailändischen Küche eingeweiht und durften uns selbst an einem 5 Gänge Menü probieren: PadThai, Frühlingsrollen, Massaman Curry, Fried Banana und Papaya Salat.
Leider kann Conny gar nicht bewerten wie gut mir die Speisen gelungen sind und so hoffe ich nur, dass ich mir alles Gelernte auch merken werde bis wir wieder zu Hause sind! Auf jeden Fall werde ich mich wenn wir wieder in Wien sind selbstständig an der thailändischen Küche probieren. Unter den besten Kommentaren zu diesem Blogeintrag verlosen wir eine Teilnahme an dieses Experiment – der/die Gewinner(inn) wird natürlich schriftlich verständigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Same Same but different

Der Weg von Thailand nach Kambodscha ist mit vielen Fallen für Touristen gepflastert. Die „handelsüblichen“ thailändischen Pauschalpakete versuchen auf der ca. 16 stündigen Reise ein Maximum an Geld aus den Touristen zu extrahieren. Wie so oft zeigte sich auch hier, dass der Zusammenhang zwischen vorab eingeholten Informationen und benötigten Barmitteln umgekehrt proportional ist – sprich: Je mehr man sich vorher informiert, desto weniger zahlt man. Wir haben uns diesmal für mehr Informationen entschieden – die man heutzutage via Internet ja recht leicht bekommt. So erfuhren wir, dass man die Reise auch auf eigene Faust schneller und billiger erledigen kann. Man fährt mit dem Bus aus Bangkok spätestens um 6h los, kommt gegen 11h im Grenzort an, lässt sich mit einem TukTuk zur Grenze bringen, verweigert jegliche Kontaktaufnahme von durchaus professionell und offiziell aussehenden kambodschanischen Visahändlern, reist aus Thailand zu Fuß aus, geht über die Grenzbrücke nach Kambodscha und holt sich dort ein Visum (Passfoto nicht vergessen). Dabei verweigert man mit energischem Kopfschütteln die Zahlung von 100 Baht Schmiergeld/Person und entfernt nach Erhalt des Visas den „weißen Punkt“ (das dürfte das Zeichen für „zahlte kein Schmiergeld – diese Person genau kontrollieren“) vom Pass und begibt sich zur Immigration. Anschließend geht es mit einem gratis Shuttle zum Busbahnhof von wo aus man sich entweder ein Taxi oder einen Bus nach Siem Reap nimmt. Ach ja, das Taxi zahlt man natürlich nicht vorab(weil sonst die Gefahr besteht, einfach irgendwo bzw. bei einem Guesthouse seiner Wahl aussteigen zu müssen) und es gibt einen Fixpreis . Und nach kaum 10 Stunden waren wir auch schon in Siem Reap angekommen, besser bekannt für die Tempelanlage Angkor Wat.

Gemeinsam mit einem Guide und TukTuk haben wir uns 3 Tage Zeit genommen um einen Teil der unzähligen Tempelanlagen zu erkunden. Unter anderem sind wir einmal um 5.00 in der Früh losgezogen um Angkor Wat im Sonnenaufgang zu sehen. Ob es sich gelohnt hat könnt Ihr ja anhand der Fotos selbst entscheiden. Neben Angkor Wat, der größten und eine der am besten erhaltenen Tempelanlagen, gibt es im Umfeld noch eine riesige Anzahl an weiteren Anlagen. Einige davon sind als Drehort von Tomb Raider bekannt – man fühlt sich aber auch sehr an Indiana Jones erinnert.  Leider sind die Tempelanlagen teilweise sehr beschädigt. Das ist einerseits auf ihr Alter und Umwelteinflüsse zurückzuführen, andererseits auf die wechselnden Religionen in dieser Region. Buddhismus und Hinduismus haben sich hier mehrfach abgewechselt und Ihre Spuren hinterlassen. Das Terrorregime Rote Khmer bzw. der Bürgerkrieg sowie diverse Plünderer haben dann den Rest erledigt. Zum Beispiel wurden von den meisten Buddhastatuen die Köpfe gestohlen. Dennoch bieten die Anlagen eine beeindruckende Zeitreise in längst vergangene Tage.

Ein Wort zur Küche

Auch in Kambodscha waren wir von der lokalen Küche sehr begeistert. Im Gegensatz zu Thailand verzichtet man hier nahezu auf jede Schärfe, steht aber an Geschmack und Vielfalt seinem Nachbarn Thailand in nichts nach. Besonders erwähnenswert ist –neben dem wunderbaren Khmer Curry - das Suppen-BBQ. Am Tisch steht dabei ein Gaskocher mit einem Suppentopf, in den man verschiedene Dinge vom Büffet hinein wirft: Fleisch, Fisch, Salat, Nudeln, Tofu, Mais usw. Sobald das Ganze zu brodeln anfängt, beginnt man zu essen, man fischt sich aus dem Topf, was einem gerade gefällt. Das Ganze geht dann solange bis man entweder satt oder die Suppe leer ist. Ein wenig vergleichbar mit unserem Fondue und sehr lecker!

Soziale Aspekte

Kambodscha ist eines der ärmsten Länder der  Welt, haben hier doch Krieg und Schrecken bis vor rund 15 Jahren gewütet. Auch dass Kambodscha von Landminen übersäht ist, ist hinreichend bekannt. Bis 2007 waren ca. 15% der Bevölkerung in Unfälle mit Landminen verwickelt. Die Armut ist hier auf Schritt und Tritt spürbar und sehr bewegend.
Umso bewundernswerter ist für uns die Idee von zwei Schweizern, die Jugendlichen, die in einem Heim aufgewachsen sind, eine Ausbildung in der Gastronomie zu ermöglichen und auf diese Weise ein Restaurant betreiben. Das umfassende Konzept bietet neben dem Ausbildungsplatz auch Wohnmöglichkeiten und eine Art „Ersatzfamilie“. Sehr gut haben wir auch die Idee empfunden, deren Trinkgeld zu sammeln und am Ende der Ausbildung als Startkapital den Jugendlichen „gebündelt“ mitzugeben. Wer mehr über das Projekt wissen möchte kann sich unter www.havencambodia.com informieren. Übrigens ist das Essen auch ganz hervorragend!

Eine Busfahrt....

Von Siem Reap nach Phnom Penh kann man entweder fliegen, mit dem Boot oder dem Bus reisen. Wir haben uns für letzteres entschieden. Die Busreise ist mit 5 US$ pro Person ja gerade noch in unserem Budget untergekommen. Ach ja, hier in Kambodscha wird eigentlich ausschließlich mit US$ bezahlt, es gibt auch noch die einheimische Währung Riel, aber diese wird nur für Kleinstbeträge (<1$) verwendet. Für die etwas mehr als 300 km lange Fahrt wird eine Reisezeit von 4-5 Stunden angegeben, tatsächlich haben wir aber rund 7 Stunden benötigt. Es gibt zwar eine fast durchgehend asphaltierte Straße, allerdings fahren dort so viele unterschiedliche Fahrzeuge (Mopeds mit Schweinen oder bis zu 6 Personen am Sozius, Lkws, Busse, Pferdekarren Fahrräder), sodass an ein flüssiges Vorankommen nicht zu denken ist. Als Draufgabe darf man sich dann im Bus mit diversen Bollywoodfilmen in atemberaubender Tonqualität, die nur durch die Lautstärke übertroffen wird, berieseln lassen. Die Einheimischen waren von den Darbietungen so begeistert, dass sie fast mitgesungen haben.

Killing Fields

Wer nach Phnom Penh kommt, für den ist ein Besuch der „Killing Fields“ ein Muss – auch wenn die Auseinandersetzung mit einem derart dunklen Kapitel, das zudem erst so kurz zurückliegt, wenig mit Urlaubsromantik zu tun hat. In Phnom Penh liegt eines der bekanntesten Killing Fields, Choeung Ek. Diese Felder, von denen es ca. 300 über das gesamte Land verstreut gab, wurden unter den Roten Khmer (um 1976) als Hinrichtungs- und Massengrabstätten verwendet – ähnlich den KZ´s im Dritten Reich. Wer hier hingebracht wurde, wurde umgehend eliminiert – allein auf diesem Killing Field waren es ca. 17.000 Menschen innerhalb von 4 Jahren. Dabei wurden Hieb und Stichwaffen zur Tötung eingesetzt um Munition für die Gewehre zu sparen – die Opfer wurden zudem in dem berüchtigten S21 Gefängnis (einer umgebauten High School) zuvor gefoltert. Besonders grausam ging man mit Babys und Kleinkindern um: diese wurden an den Beinen genommen und mehrmals mit dem Kopf gegen einen Baum geschleudert. An besagtem Baum wurden Spuren von Blut, Knochen und Gehirnmasse gefunden. Dieser Baum ist auch deshalb so erwähnenswert, da im Rahmen des Roten Khmer Tribunals einer der Hauptangeklagten seine Schuld beim Lokalaugenschein eben dieses Baumes erstmals eingestanden hat. Unter den Roten Khmer wurde ca. ¼ der kambodschanischen Bevölkerung ausgelöscht, insgesamt waren es ca. 2-3 Millionen Menschen.

Phnom Penh

Es gibt hier neben den für die Region üblichen Märkten und Tempeln noch den Königspalast zu bewundern. Kambodscha ist eine von aktuell 4 Wahlmonarchien auf der Welt. Der König wird dabei vom Thronrat auf Lebenszeit gewählt. Der letzte König ist im vergangen Herbst verstorben und wurde dieser Tage öffentlich beigesetzt. Ihm auf den Thron gefolgt ist sein Sohn, das aber schon vor einigen Jahren. Wer jetzt wissen will, welche anderen Länder noch eine Wahlmonarchie haben, braucht gar nicht so weit zu gehen um eine zu finden, wird doch auch dort demnächst ein neues Oberhaupt gewählt. Richtig geraten, es ist der Vatikan. Noch zu erwähnen sind die vereinigten arabischen Emirate und Malaysia.

Next Station

Wir werden noch einige Tage hier verweilen und uns die weiteren Sehenswürdigkeiten ansehen, bevor wir auf dem Landweg nach Vietnam aufbrechen. Ursprünglich wollten wir die Strecke mit dem Flugzeug zurücklegen, haben aber mittlerweile großen Gefallen an den Busreisen gefunden.

Samstag, 9. Februar 2013

Urlaub vom Urlaub...



...war auf Borakite angesagt, oder heißt die Insel doch Boracay? So genau wollen wir das auch gar nicht erörtern, aber wir wollen damit anzeigen womit wir uns die liebe Zeit hier vertrieben haben.

Wieder einmal sind wir mit einem kleinen Propellerflugzeug, dieses mal aus Manila, gestartet mit dem Ziel Caticlan. Caticlan liegt nicht auf Boracay, sondern auf der Nachbarinsel, Boracay ist nämlich zu klein für einen eigenen Flughafen. Der angeflogene Flughafen passt dann auch von den Ausmaßen zum Flugzeug – recht übersichtlich. Vor Ort muss man sich noch registrieren und die ersten Touristenfallen sind bereits aufgestellt. Findige Philippinos bieten für 600 Peso (ca. 11 Euro) pro Person den Transport via Fähre nach Boracay an. 
Eingeweihte wissen aber, dass geht auch viel billiger (nämlich für 450 Peso für 2 Personen).  Man schnappt sich ein Trycicle, fährt die 500 Meter um 50 Peso zum Hafen, löst dort ein Fährticket für weitere 50 Peso pro Person, bzw. zahlt 150 Peso Terminal Fee und Umweltabgabe und schon ist man auf der Insel. 
Auf der Insel einmal angekommen geht es auch gleich mit dem Trycicle auf der einzigen befahrbaren Straße weiter bis fast direkt zum Hotel. Die letzten Meter von der Straße bis zum Resort muss man dann zu Fuß  zurücklegen. 

Der erste Eindruck von Boracay ist dann auch schon sehr, wie wollen wir das ausdrücken, zivilisiert, also im Vergleich zu Donsol. Na gut, nennen wir das Ding beim Namen: es ist touristisch. Die Dichte an Ausländern ist hier doch ein wenig (unerwartet) hoch (oder sind wirs nur nicht mehr gewohnt?!). Entsprechend ist auch das Angebot an Restaurants & Aktivitäten. Hatten wir in Donsol noch teilweise vergeblich nach zubereiteter Nahrung gesucht, wurden wir hier fast an jedem Eck in ein Restaurant gezerrt. 

Dennoch haben wir die Zeit hier sehr genossen, endlich einmal nicht jeden Tag den Rucksack packen und weiterziehen. 
Leider musste Conny 2 x beim lokalen Arzt vorbeischauen, einmal wurde sie von einer Qualle berührt, das andere mal hatte sie zu viel Meerwasser geschluckt. Beides ist beim Kitesurfen geschehen. Ja richtig gelesen, Conny hat sich tatsächlich auf Boracay das erste mal mit diesem Sport auseinandergesetzt – und das sogar sehr erfolgreich.  Nach 3 tägigem Kurs konnte sie schon die ersten Wasserstartversuche unternehmen. 

Ansonsten waren wir hier noch tauchen, gut essen und haben uns regelmäßig am Abend massieren lassen. Geht man abends entlang der „White Sand“ Strandpromenade, wird man vom touristischen Teil Boracays direkt überrollt. Alles blinkt und leuchtet, überall werden Waren aller Art angeboten, man kann sich die Haare zu Zöpfen flechten, den Köper mit Henna bemalen oder massieren lassen. Von den diversen Feuerschlucker- Shows und Live Musik aller Art ganz zu schweigen. Auch sehr schön haben wir das Pub Crawling gefunden – die teilnehmenden Leute bekommen ein gelbes T Shirt und ziehen so durch die Bars den Strand entlang. Aufgrund der gelben T-Shirts kann man die Gruppe schon von Weitem erkennen und ausweichen 

Nun ja, auch die schönste Zeit geht einmal vorbei und um ehrlich zu sein, sind wir bereits wieder hungrig auf die nächsten Abenteuer.
Morgen geht es wieder retour nach Clark bzw. weiter nach Bangkok wo wir uns mit Hans (einem Freund von Bernhard) treffen wollen. Danach werden wir entscheiden wie unsere weitere Route aussieht. Kambodscha und Vietnam stehen gerade sehr hoch im Kurs.....

Freitag, 1. Februar 2013

AAAAAAhhhhsien


Das war ungefähr der Ausruf, den wir nach unserer Ankunft in Bangkok einmal losgelassen haben. In dem Ausruf haben sich so ziemlich alle Gefühle, die uns zu diesem Teil unserer Reise inne wohnen, manifestiert: Viel Vorfreude, aber auch ein gewisser Respekt vor den neuen Abenteuern die uns bevorstehen. 

Bangkok

Mitten in der Nacht sind wir auf dem angeblich größten Flughafen der Welt angekommen und haben uns über die rasche Abwicklung der Einreiseformalitäten gefreut. Unsere kurzfristige Reservierung des Quartiers (haben wir noch kurz vor dem Abflug in Sydney gemacht) hatte auch perfekt funktioniert und die befürchtete Taximafia ist auch ausgeblieben.
Für die erste Nacht hatten wir uns in einem Guesthouse nahe des Flughafens einquartiert, das jetzt nicht gerade vor Charme gesprüht hat. Dafür war es sauber, billig und mit gratis WiFi. 
Überhaupt haben wir den Eindruck, dass die Versorgung mit WiFi hier in Asien besser ist als auf den letzten Stationen unserer Reise.
Nachdem wir uns einmal ausgeschlafen hatten, bzw. besser gesagt nach knapp 6 Stunden Schlaf sind wir wieder aufgebrochen um uns für ein paar Tage in Bangkok-Stadt ein Quartier zu suchen.
Vom Flughafen sind es noch gut 20km bis in das Zentrum was bei dem hier vorherrschenden Verkehrschaos aber ganz schön lange dauern kann. 

Hatten wir am Flughafen die Taximafia noch vermisst, wurden wir bei unserer 2ten Fahrt bereits fündig. Zuerst wollte der Taxler seinen Taxameter nicht einschalten, dann erklärte er uns, dass in unserem ausgesuchten Guesthouse kein Platz mehr frei wäre, und zu guter Letzt wollte er noch irgendwelche fadenscheinigen Traffic Fees kassieren.  Naja, da wir vorbereitet waren, haben wir auf unserem Fahrziel bestanden und das Geld auch schon abgezählt bereit gehabt. Dieses mal sind wir nicht auf die Taximafia hereingefallen.
Unsere neue Unterkunft in Bangkok lag ein wenig Abseits der klassischen Touristengegenden in der Nähe des Victory Monuments. Ein 4-spuriger Kreisverkehr, von der Größe her ähnlich dem Praterstern,  allerdings ohne wirklich erkennbare Verkehrsregeln. Dafür wurde für die Fußgänger der gesamte Platz mit Brücken überdacht. Der Vorteil des Standortes lag vor allem an der guten Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln (Skytrain) sowie der Tatsache, dass wir von den Einheimischen hauptsächlich ignoriert und überhaupt nicht bedrängt wurden.

Message in a Bottle

Mittlerweile hat sich in unserem Gepäck schon einiges angesammelt, was wir auf der weiteren Reise nicht mehr brauchen werden. Diverse Souvenirs aber auch warme Kleidung, die wir noch in Neuseeland gebraucht haben. Eines unserer ersten Experimente hier in Asien war daher die Aufgabe eines Pakets nach Hause.
Unsere erste Anlaufstelle für dieses Ansinnen war der Wochenendmarkt „Chatuchack“.  Ein riesiges Areal im nördlichen Teil von Bangkok, auf dem so ziemliche Alles, was man sich vorstellen kann, feil geboten wird. Vom Stil her einem herkömmlichen Markt (wie z.B. dem Naschmarkt) nicht unähnlich, allerdings viel größer und viel gedrängter. Die Wege zwischen den Geschäften sind teilweise so eng, dass gerade einmal eine Person durchgehen kann.

Sollte man hier fündig werden, kann man die Sachen auch gleich vor Ort relativ günstig verschiffen lassen. Für rund 200 € kann man 1m3 / 500kg nach Hause senden. Klang zwar sehr verlockend, war uns dann aber doch etwas zu viel. 
Für kleinere Pakete eignet sich die Thailändische Post. Gut 20€ und man kann rund 8kg auf dem Seeweg transportieren. Unseren Recherchen zufolge war die nächste Postfiliale im Siam Center, dem Nobeleinkaufszentrum. Auch wenn dieser Shoppingpalast um einiges kleiner ist als der zuvor besuchte Markt, war das Auffinden der Postfiliale doch komplexer als gedacht. 
Sie befindet sich nicht wie vermutet direkt im Siam Center, sondern in der angeschlossenen Parkgarage. Nachdem es hier doch die eine oder andere Sprachbarriere gibt, waren die Wegbeschreibungen nicht ganz eindeutig und so sind wir ein wenig im Kreis gelaufen bevor wir in einem Außenteil eines Palastgartens von der schwer bewaffneten Palastwache aufgegriffen wurden. Anstatt uns aber festzunehmen haben uns die Wächter dann aber freundlicherweise den richtigen Weg gezeigt.
So war die Paketaufgabe eine Halbtagesbeschäftigung und wir durften wieder mal feststellen: zum Reisen braucht man Zeit!

Ansonsten ist in Bangkok vor allem das Essen erwähnenswert. Und zwar gibt es hier zwei Ausprägungen: 1. billig und 2. gut (um nicht genial zu sagen). Die Portionsgrößen sind für Europäer zumeist recht überschaubar, das hat aber den Vorteil, dass man dafür verschiedene Sachen kosten kann. Zwischen 1€ und 4€ kann man sich hier echt mit kulinarischen Genüssen überhäufen lassen. An jeder Ecke gibt es zudem für 20 Baht frischen Fruchtsaft (zumeist Mandarine). Waren wir bei unseren ersten Versuchen noch recht zaghaft, was die Lokalwahl anbelangte, sind uns zuletzt die mobilen Garküchen am Abend immer lieber geworden. 
Nicht zuletzt auch dank Florian, einem „Friend of a Friend“, der seit einigen Jahren hier wohnt und uns dankenswerterweise durch Chinatown geführt hat und uns einige versteckte Winkel gezeigt hat, darunter auch eine sehr nette Dachterrassenbar direkt am Fluss. Gemeinsam mit ihm und seiner Freundin verbrachten wir einen sehr netten Abend in den Gassen von Chinatown. Man möchte gar nicht glauben, was es hier alles zu entdecken gibt.
Das ein Auto hier mitten im Geschäft parkt (tatsächlich ein regulärer Parkplatz) war noch das Unverblüffenste. Neben getrockneten Schlangen, Krokodilen, Seepferdchen (alles zu medizinischen Zwecken gedacht) über gegrillte Skorpione und Würmer (kulinarische Merkwürdigkeiten) bis hin zu Mandelsaft bietet sich ein breites Sammelsurium an allen (un-)möglichen Dingen dar. Man darf auch nicht verwundert sein, wenn zwischendurch ein Lagerplatz für alte Motoren auftaucht.

Philippinen

Aus Bangkok haben wir unsere Weiterreise auf die Philippinen organsiert.  Unsere Ankunft mit dem Flieger erfolgte aus Preisgründen in Clark, ca. 1 Stunde nördlich von Manila.  In Clark haben wir zwei für uns neue Verkehrsmittel entdeckt: Das Tricycle und den Jeepny. Das eine ist einer Art überdachtes Beiwagenmoped, das andere ein lang gezogener Jeep auf dessen Ladefläche sich die Fahrgäste drängen. Das ganze mutet dann auch mindestens genauso abenteuerlich an, wie es in der Beschreibung klingt. In Clark selbst haben wir fast einen gesamten Tag in der hauseigenen Travelagency (ein Schreibtisch neben der Hotelrezeption) für die Auswahl und Organisation unseres Aufenthalts auf den Philippinen aufgebracht. Besten Dank an dieser Stelle nochmals an die beiden sehr geduldigen und hilfsbereiten Mitarbeiter vom Reisebüro www.amegatravelandtours.com!

Schlussendlich haben wir uns für Donsol (tauchen & Whale Sharks) und Boracay (Urlaub mit kitesurfen und tauchen) entscheiden.  
Mit dem Tricycle ging es zur Busstation und von dort weiter mit dem Bus nach Manila, von wo aus am nächsten Tag unser Flug nach Legaspi startete. Von Legaspi nach Donsol kann man sich dann entweder abholen lassen oder wie die Einheimischen mit einem Minivan incl. „Gepäck auf dem Schoss“ anreisen – wofür wir uns entschieden haben. Insgesamt dauerte die Anreise von Bangkok nach Donsol dann 3 Tage...
Was uns auf den Philippinen aufgefallen ist, ist dass viele Preise in keiner Relation zueinander stehen. So kostet eine 5min Tricyclefahrt genauso viel wie eine 2 stündige Busreise, bzw. verlangt der Abholservice ungefähr das 15 fache vom herkömmlichen Bus.  Selbiges gilt auch für Essen – wir haben hier für 2 Personen für vergleichbare Portionen zwischen 2€ und 20€ bezahlt.
Donsol selbst ist touristisch wenig erschlossen, bzw. bis auf die Whale Sharks ein weißer Fleck auf der Touristenlandkarte. In der Gegend selbst gibt es 3 oder 4 Unterkünfte, wobei bei einigen nicht erkennbar ist, ob sie geöffnet haben oder nicht. Gegessen wird zumeist auf dem Markt aus Straßenküchen. Außer in unserer Unterkunft gibt es nur eine andere Lokalität die der Definition „Restaurant“ nahekommt. 
Dafür hat man den Charme eines noch sehr unerschlossenen Gebietes: Die Kinder grüßen freudig, wenn man vorbei geht, die Erwachsenen werfen einem neugierige Blicke zu und man fühlt sich als sehr willkommener Gast in einer anderen Welt. 

Außerdem hat die Region noch mit einigen anderen Sehenswürdigkeiten aufzuwarten: Fireflies, Manta Rochen und Whale Sharks. 
„Fireflies“, das Equivalent zu Glühwürmchen, sind kleine Insekten, die sich auf einzelnen Bäumen entlang des Wassers niederlassen und im Dunklen blinken. Dabei synchronisieren sie interessanterweise untereinander das Leuchten, sodass man meint, man steht vor einem Christbaum. Mit Einbruch der Dämmerung geht es in einem kleinen Fischerboot flussaufwärts zur Beobachtung dieses Schauspiels. Der Wettergott war uns bei diesem Ausflug sehr gnädig und hat den stark leuchtenden Mond mit Wolken zugedeckt, wodurch das Schauspiel noch viel eindrucksvoller wurde. Leider lassen sich keine wirklich guten Fotos davon machen, da einerseits die Leuchtkraft der Tiere zu gering ist und andererseits das Boot zwar sehr ruhig im Wasser liegt, aber für eine längere Belichtungszeit dennoch zu sehr schwankt.

Nicht so gut hat es der Wettergott mit uns beim Tauchen gemeint. Unser Ziel, den Manta Bowl, konnten wir aufgrund von Wind und Wetter nicht ansteuern, dafür wurden wir mit 3 wunderbaren Rifftauchgängen mit beindruckender Makrowelt belohnt. Das Highlight dieses Tauchganges war die Sichtung eines Drachenkopffischs, die Schrecksekunde  wurde durch einen Fischer ausgelöst: In der Mitte des ersten Tauchgangs wurden wir durch 3 knapp aufeinander folgenden Explosionen erschüttert.  Mein erster Gedanke war, dass ein Druckschlauch geplatzt war(so wie bei unserem Tauchgang auf den Cooks), konnte aber keine aufsteigenden Luftblasen sehen. Wie sich dann später herausstellte, hat ein Fischer in ca. 3km Entfernung mit Dynamit gefischt. Da sich Schall unter Wasser weitaus schneller ausbreitet als an Land, empfanden wir den Knall viel näher und intensiver und einige aus der Gruppe konnten auch die Druckwelle deutlich spüren.  
Dynamitfischen ist zwar verboten, scheint die örtlichen Fischer davon jedoch leider nicht abzuhalten.

Zu guter Letzt sind wir dann auf „Waljagd“ gegangen, besser gesagt haben wir uns auf die Suche nach einem Walhai gemacht. Donsol ist bekannt dafür, dass die Walhaie hier regelmäßig vorbeikommen. Ende Jänner ist gerade der Beginn der Saison und so waren wir sehr gespannt ob wir eine erfolgreiche Sichtung machen werden können. Auch hier geht es wieder mit den Fischerbooten, dieses mal entlang der Küste, auf Fahrt. Bevor wir hier aber zu viel erzählen, wollen wir Euch mit einem kleinen Video an unseren Erlebnissen teilhaben lassen: 
(PW: FTS01) 

Manila

Zurück aus Donsol war unsere nächste Station Manila. Ralph, ein Schulkollege von Conny, hat sich hier niedergelassen und uns dankenswerterweise bei sich wohnen lassen und ein kleines Kulturprogramm zusammengestellt.
Manila wurde im Laufe der Jahre von vielen Kulturen belagert: Spanier, Engländer, Japaner, Amerikaner... die Spuren davon sind unverkennbar. Das alte Stadtzentrum (Intramuros) wurde von den Spaniern geprägt, jedoch mehrmals erobert, zerstört und wieder aufgebaut.  Mit einem Tricycle (dieses mal in der Fahrradversion) haben wir uns durch den Stadtkern fahren lassen. Wobei die Fahrt an sich dabei noch spannender war, als die historischen Schauplätze. 
Ansonsten sind in Manila noch die Gegensätze zwischen Arm und Reich besonders augescheinlich. Permanent wird man zwischen westlichen Einkaufstempeln und ärmlichen Slums hin und hergeworfen.
Unser Aufenthalt in Manila war nur auf einen Tag begrenzt, danach ging es auch schon weiter nach Boracay.

Und noch etwas...

Im letzten Eintrag hatten wir schon erwähnt, dass der Roadtrip durch Neuseeland und Australien zwar sehr schön war, aber auch sehr anstrengend. Als nächste Station haben wir uns daher einmal 10 Tage Urlaub geplant. 
Zwischenzeitlich hatten wir auch ein wenig Zeit und haben diverse Fotos und Videos aussortiert, ein kleine Sammlung an Videos findet ihr hier:


Das PW für alle Videos lautet FTS01. Wir hoffen, dass Euch die Videos gefallen und wir Euch noch lebendigere Eindrücke von unserer Reise so vermitteln können!