Die Resonanz
auf unser Gewinnspiel war... unerwartet. Trotz verlängertem Redaktionsschluss
haben wir zu unserem letzten Blogeintrag keinen einzigen Kommentar erhalten und
können somit auch keinen Gewinner für das thailändische Abendmenü bekanntgeben.
Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
Die Reise nach und in Vietnam
Im Gegensatz
zur Einreise war die Ausreise aus Kambodscha völlig unproblematisch. Das Visa für Vietnam und den Bus nach Saigon
haben wir uns in Phnom Penh durch unser Guesthouse organisieren lassen, für die
Fahrt nach Saigon haben wir knapp 8 Stunden benötigt.
Unsere Ausreise
aus Kambodscha war an dem Tag, an dem die Oscars vergeben wurden. Ob da nun
eine Zusammenhang besteht oder nicht, aber im Bus wurde uns der aktuelle Film
von Tarantino: „Django unchained“ in Englisch mit kambodschanischen Untertiteln
vorgespielt.
Ho Chi Minh City– Saigon
Wenn man hier
ankommt, merkt man erst wie verschlafen Kambodscha ist. Saigon ist eine mehr
als lebhafte Stadt, an den Straßenverkehr muss man sich erst einmal gewöhnen. Hier
dürften folgende Regeln gelten: Grün = Ich kann fahren; Gelb = Ich kann fahren,
Rot = Ich kann immer noch fahren. Zweite Regel: der Stärkere hat Vorrang. Wohl
auch deshalb fühlt man sich als Fußgänger besonders bedroht. Ganz nach dem
Motto „alles fließt“ bewegen sich die Verkehrsteilnehmer, zumeist Mopeds, in
einem Chaos, dass für einen Außenstehenden nicht zu durchschauen ist. Unsere
ersten Erkundungen von Ho Chi Minh City haben wir dann auf einer Tour unter
fachkundiger Führung von 2 einheimischen Studentinnen auf einem solchen Moped
absolviert. Einen ganzen Abend lang haben uns die Beiden durch den Großstadtdschungel
chauffiert, interessante Hintergrundinfos vermittelt und zu einem richtig
einheimischen Essen ausgeführt. Wenn man einmal in den Verkehr eingetaucht ist
und die „normalen“ Straßenverkehrsregeln beiseite lässt (Ampeln,
Straßenmarkeirungen, Einbahnen, Vorrangregeln) ist dann alles halb so wild.
Selber fahren haben wir uns dann aber doch noch nicht getraut, diesen Versuch
haben wir aber ein wenig später nachgeholt.
Ansonsten sind
neben den üblichen Märkten in Saigon besonders die Roof Top Bars zu erwähnen.
Von denen gibt es hier unzählige in jeder Preisklasse. Bei manchen gibt es auch
Kleidungsvorschriften – die wir selbst mit unserer mitgebrachten
„Abendgarderobe“ nicht erfüllen würden. Wir haben dann aber doch eine sehr
nette legere Variante gefunden und bei herrlichem Ausblick Sonnenuntergänge mit
kühlen Drinks genossen und auch ganz hervorragend gegessen.
Besonderes
Augenmerk wird in der Stadt auf die jüngere Geschichte von Vietnam gelegt,
speziell auf den „amerikanischen Aggressoren Krieg“ aka Vietnamkrieg. Im War
Museum und dem Wiedervereinigungspalast kann man sich die Geschichte aus
kommunistischer Sicht darlegen lassen.
In diesem Zusammenhang wird Ho Chi Minh (Uncle Ho, wie er hier liebevoll
genannt wird) als besonderer Held bis heute verehrt und ist in Vietnam durch
Statuen und Bilder omnipräsent.
Ach ja, der
französische postkoloniale Einfluss darf auch nicht unerwähnt bleiben: Notre
Dame – Post Office – Opera House und Baguette.
Rund um Saigon
ChuChi Tunnel
Die zweite Tour,
die man aus Saigon absolvieren muss, sind die ChuChi Tunnelanlagen die von den
Vietcongs während des Krieges angelegt und genutzt wurden. Es ist schon sehr
beeindruckend, mit welchen Fertigkeiten die Leute sich hier einen strategischen
Vorteil herausgearbeitet haben. Die Anlagen sind zum Teil freigelegt, bzw. sind
einige Tunnel auch „bekriechbar“ - sie sind so eng, dass man auf allen Vieren hindurchrobben
muss. Alleine die Tarnung der Eingänge
war phänomenal. Man steht auf einer Wiese von ca. 4 x 4 Meter und hat keine
Chance den Eingang zu erkennen. Auch dass es in den unterirdischen Küchen
eigene Ableitungen aus Bambusrohren für den Rauch gab, die 20m von der
eigentlichen Küche entfernt endeten, war sehr beeindruckend.
Ein wenig befremdlich
hat auf uns die Möglichkeit mit Originalwaffen sowie Munition aus dem
Vietnamkrieg „herumzuballern“ gewirkt.
In einem eigens dafür angelegten Gelände kann man Patronen erwerben und
diese anschließend unter fachkundiger Anleitung abfeuern. Der Klang der Schüsse
im Hintergrund sorgt jedoch bei allen Anderen während der gesamten Tour für
echtes Kriegsfeeling.
Easy Rider
Von Saigon aus
haben wir uns Richtung Norden mit dem Bus auf den Weg gemacht, die Küstenstädte
Nha Trang und Mui Ne haben wir dabei ausgelassen. Unser nächster Stopp war Da
Lat.
Da Lat liegt schon
ein wenig im vietnamesischen Hochland, was anhand der deutlichen Abkühlung zu
spüren ist. Nach der langen Zeit in der Hitze waren 20 Grad mal richtig frisch
und angenehm. Da Lat, ein ehemaliger französischer Luftkurort, erinnert
teilweise an Europa und wirkt weniger touristisch als Saigon. Hier haben wir auch
unsere ersten eigenständischen Versuche hinsichtlich motorisierter Teilnahme am
Straßenverkehr unternommen. Begonnen haben wir mit einer geführten Tagestour
mit dem Moped: Dabei wurden wir mit neuen Eindrücken regelrecht überschüttet.
Nicht nur, dass sich malerische Reisfelder mit Gebirgszügen abwechselten
sondern auch der Besuch einer Seidenfarm (incl. Larven die wir gekostet haben),
Elefantenwasserfall (heißt so weil sich dort in den Büschen wilde Elefanten
herumtreiben), Essen bei einer buddhistischen Nonne, Besuch bei einem Bergvolk
mit privater Weberei (incl. Preisverhandlungen für einen Ehemann: für Bernhard
wurden 6 Wasserbüffel geboten, gar nicht so schlecht (Conny fand die
Wasserbüffel dann aber nicht so praktisch für den Heimtransport und hat ihn
dann doch lieber behalten)) standen auf dem Programm.
Hat man mal
einen Tag auf dem Moped absolviert, dann wirkt der Verkehr auch gar nicht mehr
so schlimm. In einem Anfall von Übermut haben wir uns dann zu einer Easy Rider
Tour hinreißen lassen.
Easy Rider
nennen sich hier jene Guides, die geführte Motorradtouren durch das
vietnamesische Hinterland anbieten. Unsere Wahl fiel zunächst auf eine 3-Tages
Tour nach Nha Trang. Mit dieser Entscheidung haben wir uns auf die Suche nach
einem passenden Guide gemacht. Da man auf so einer Tour viel Zeit miteinander verbringt,
sollte man doch gut zusammenpassen. Es hat dann einige Gespräche gedauert bis
wir in „Binh Berliner“ einen passenden Guide gefunden hatten. Leider war Binh
aber bereits für eine 6-tägige Tour nach Hoi An von einem kanadischen Paar
gebucht. Kurze Rede - langer Sinn: Trotz Warnung des österreichischen Außenministeriums
in Vietnam nicht selbst zu fahren, haben wir die 6-tägige Tour gebucht und uns
den Kanadiern angeschlossen.
Und was soll
ich sagen: es war einfach eines der genialsten Erlebnisse, die wir auf unserer
Reise gemacht haben! Nachdem Bilder ja mehr als Worte sagen, haben wir ein
kleines Tour-Video zusammengestellt:
Passwort: easyrider
Wir wünschen
Euch viel Vergnügen beim Ansehen.