Wieder einmal ist es Zeit für einen kleinen Zwischenbericht unserer Reise. Zuletzt hatten wir uns ja aus dem Ferienparadies Boracay auf den Philippinen gemeldet. Die Rückreise nach Bangkok hat ohne Zwischenfälle geklappt und auch unser Treffen mit Hans hat ohne permanente „Handynutzung“ hervorragend funktioniert. Gemeinsam mit Hans haben wir in Bangkok den Asiatique Markt besucht, in Chinatown lustige Sachen gegessen und in der Riverviewbar im Dachgeschoss einen herrlichen Blick über die Stadt und ein Feuerwerk genossen. Hans ist dann weiter nach KohTao zu seinen ersten Tauchkursen aufgebrochen und wir haben uns Richtung Kambodscha auf den Weg gemacht.
Scharf – Schärfer – Thailändisches Curry
Zuvor habe ich (Bernhard) aber noch einen original thailändischen Kochkurs besucht. Ein sehr spannendes Erlebnis inkl. morgendlichem Einkauf der frischen Zutaten direkt am Markt mit lustigen und interessanten Informationen: Hühner werden bis auf den Kopf komplett verwertetet, also incl. Beine, Krallen, Haut und Federn.Zurück in der Küche begannen dann die Vorbereitung der einzelnen Zutaten. An dieser Stelle möchte ich nur eine der vielen Erkenntnisse mit Euch teilen: Reis ist nicht gleich Reis. Sticky Rice, heller Reis, dunkler Reis, gedämpft oder gekocht, mit oder ohne vorhergegangener Wässerung..... Unter fachkundiger Anleitung wurden wir dann in die Geheimnisse der thailändischen Küche eingeweiht und durften uns selbst an einem 5 Gänge Menü probieren: PadThai, Frühlingsrollen, Massaman Curry, Fried Banana und Papaya Salat.
Leider kann Conny gar nicht bewerten wie gut mir die Speisen gelungen sind und so hoffe ich nur, dass ich mir alles Gelernte auch merken werde bis wir wieder zu Hause sind! Auf jeden Fall werde ich mich wenn wir wieder in Wien sind selbstständig an der thailändischen Küche probieren. Unter den besten Kommentaren zu diesem Blogeintrag verlosen wir eine Teilnahme an dieses Experiment – der/die Gewinner(inn) wird natürlich schriftlich verständigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Same Same but different
Der Weg von Thailand nach Kambodscha ist mit vielen Fallen für Touristen gepflastert. Die „handelsüblichen“ thailändischen Pauschalpakete versuchen auf der ca. 16 stündigen Reise ein Maximum an Geld aus den Touristen zu extrahieren. Wie so oft zeigte sich auch hier, dass der Zusammenhang zwischen vorab eingeholten Informationen und benötigten Barmitteln umgekehrt proportional ist – sprich: Je mehr man sich vorher informiert, desto weniger zahlt man. Wir haben uns diesmal für mehr Informationen entschieden – die man heutzutage via Internet ja recht leicht bekommt. So erfuhren wir, dass man die Reise auch auf eigene Faust schneller und billiger erledigen kann. Man fährt mit dem Bus aus Bangkok spätestens um 6h los, kommt gegen 11h im Grenzort an, lässt sich mit einem TukTuk zur Grenze bringen, verweigert jegliche Kontaktaufnahme von durchaus professionell und offiziell aussehenden kambodschanischen Visahändlern, reist aus Thailand zu Fuß aus, geht über die Grenzbrücke nach Kambodscha und holt sich dort ein Visum (Passfoto nicht vergessen). Dabei verweigert man mit energischem Kopfschütteln die Zahlung von 100 Baht Schmiergeld/Person und entfernt nach Erhalt des Visas den „weißen Punkt“ (das dürfte das Zeichen für „zahlte kein Schmiergeld – diese Person genau kontrollieren“) vom Pass und begibt sich zur Immigration. Anschließend geht es mit einem gratis Shuttle zum Busbahnhof von wo aus man sich entweder ein Taxi oder einen Bus nach Siem Reap nimmt. Ach ja, das Taxi zahlt man natürlich nicht vorab(weil sonst die Gefahr besteht, einfach irgendwo bzw. bei einem Guesthouse seiner Wahl aussteigen zu müssen) und es gibt einen Fixpreis . Und nach kaum 10 Stunden waren wir auch schon in Siem Reap angekommen, besser bekannt für die Tempelanlage Angkor Wat.Gemeinsam mit einem Guide und TukTuk haben wir uns 3 Tage Zeit genommen um einen Teil der unzähligen Tempelanlagen zu erkunden. Unter anderem sind wir einmal um 5.00 in der Früh losgezogen um Angkor Wat im Sonnenaufgang zu sehen. Ob es sich gelohnt hat könnt Ihr ja anhand der Fotos selbst entscheiden. Neben Angkor Wat, der größten und eine der am besten erhaltenen Tempelanlagen, gibt es im Umfeld noch eine riesige Anzahl an weiteren Anlagen. Einige davon sind als Drehort von Tomb Raider bekannt – man fühlt sich aber auch sehr an Indiana Jones erinnert. Leider sind die Tempelanlagen teilweise sehr beschädigt. Das ist einerseits auf ihr Alter und Umwelteinflüsse zurückzuführen, andererseits auf die wechselnden Religionen in dieser Region. Buddhismus und Hinduismus haben sich hier mehrfach abgewechselt und Ihre Spuren hinterlassen. Das Terrorregime Rote Khmer bzw. der Bürgerkrieg sowie diverse Plünderer haben dann den Rest erledigt. Zum Beispiel wurden von den meisten Buddhastatuen die Köpfe gestohlen. Dennoch bieten die Anlagen eine beeindruckende Zeitreise in längst vergangene Tage.
Ein Wort zur Küche
Auch in Kambodscha waren wir von der lokalen Küche sehr begeistert. Im Gegensatz zu Thailand verzichtet man hier nahezu auf jede Schärfe, steht aber an Geschmack und Vielfalt seinem Nachbarn Thailand in nichts nach. Besonders erwähnenswert ist –neben dem wunderbaren Khmer Curry - das Suppen-BBQ. Am Tisch steht dabei ein Gaskocher mit einem Suppentopf, in den man verschiedene Dinge vom Büffet hinein wirft: Fleisch, Fisch, Salat, Nudeln, Tofu, Mais usw. Sobald das Ganze zu brodeln anfängt, beginnt man zu essen, man fischt sich aus dem Topf, was einem gerade gefällt. Das Ganze geht dann solange bis man entweder satt oder die Suppe leer ist. Ein wenig vergleichbar mit unserem Fondue und sehr lecker!Soziale Aspekte
Kambodscha ist eines der ärmsten Länder der Welt, haben hier doch Krieg und Schrecken bis vor rund 15 Jahren gewütet. Auch dass Kambodscha von Landminen übersäht ist, ist hinreichend bekannt. Bis 2007 waren ca. 15% der Bevölkerung in Unfälle mit Landminen verwickelt. Die Armut ist hier auf Schritt und Tritt spürbar und sehr bewegend.Umso bewundernswerter ist für uns die Idee von zwei Schweizern, die Jugendlichen, die in einem Heim aufgewachsen sind, eine Ausbildung in der Gastronomie zu ermöglichen und auf diese Weise ein Restaurant betreiben. Das umfassende Konzept bietet neben dem Ausbildungsplatz auch Wohnmöglichkeiten und eine Art „Ersatzfamilie“. Sehr gut haben wir auch die Idee empfunden, deren Trinkgeld zu sammeln und am Ende der Ausbildung als Startkapital den Jugendlichen „gebündelt“ mitzugeben. Wer mehr über das Projekt wissen möchte kann sich unter www.havencambodia.com informieren. Übrigens ist das Essen auch ganz hervorragend!
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